Unwetter über Wuppertal: Nordbahntrasse unterspült

Wuppertal. Um 14.10 Uhr tobte für rund 30 Minuten ein Gewitter mit Hagel und Starkregen über der Stadt. Laut Unwetterzentrale drohen noch bis morgen früh weitere Unwetter der Warnstufe Rot (d.h.

Foto: Julia Klinkusch

Gewitter, Starkregen, lokal Überflutungsgefahr, Hagel und Sturmböen möglich).

Laut Polizei gab es einen Blitzeinschlag an der Scharnhorststraße, dort brannte ein Haus. Nach Angaben der Feuerwehr ist dieser Brand seit 16 Uhr gelöscht. Ein weiterer Blitz schlug in einen Baum an der Kluser Höhe ein. Verletzte gibt es bislang laut Polizei nicht. Bis um 16.12 Uhr sind bei der Feuerwehr Wuppertal 130 Notrufe eingegangen, die nach Dringlichkeit durch zahlreiche Einheiten der Feuerwehr abgearbeitet werden. Derzeit sind etwa 310 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr im Einsatz oder in Bereitschaft für weitere Einsätze. Die Regerstraße ist derzeit auf einer Länge von rund 30 Metern nicht befahrbar.

Unwetter in Wuppertal
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Ein Polizeisprecher erklärte, es gebe viele Gerfahrenstellen im Innenstadtbereich, vor allem rund um die Fußgängerzone. Stand 16.30 Uhr hatte die Polizei 30 Einsätze im Stadtgebiet. Derzeit gibt es noch eine Gefahrenstelle auf der Nordbahntrasse in Höhe der Mettmanner Straße (Varresbeck). Dort ist ein rund ein Quadratmeter großes Loch auf der Trasse, dass durch Unterspülungen entstanden ist. Die Polizei steht in Kontakt mit der Stadt, um die Gefahrenstelle abzusichern.

In der Elberfelder Innenstadt mussten Straßen gesperrt werden, darunter die Südtraße, die jedoch in Kürze weieder befahrbar sein soll. In der ganzen Stadt, vor allem am Fuß von Hügeln, sind Kanaldeckel ausgeschwemmt und stehen teilweise über dem Straßenniveau. Das ist nach Polizeiangaben besonders gefährlich.

Das Petruskrankenhaus war ebenfalls betroffen. Durch das Unwetter gab es einen Wassereinbruch durch das Dach. Zudem hatte sich der Leimbach ins Haus gedrückt. Es mussten Zimmer geräumt werden, die Patienten konnten aber alle innerhalb des Hauses verlegt werden. Betroffen waren zehn Zimmer und 15 Patienten. Niemand ist zu Schaden gekommen, das Klinikum ist wieder voll im Betrieb und kann eine normale Versorgung gewährleisten. Funktionsbereiche und Geräte sind nicht beschädigt worden. Derzeit werden die Zimmer wieder hergerichtet, um sie ab Mittwoch wieder voll nutzen zu können, wie eine Sprecherin des Petruskrankenhauses mitteilt. Die Schadenshöhe ist noch unklar.

Die Feuerwehr meldet derzeit 63 Einsatzstellen im Stadtgebiet aufgrund des Unwetters um 14.10 Uhr. Zum Teil sind Keller voll Wasser gelaufen und es gibt zwei Einsätze durch Blitzeinschläge. Die Feuerwehr ist mit zahlreichen Einheiten im Einsatz. Auf der Hauptfeuerwache wurde das Lagezentrum der Feuerwehr in Betrieb genommen.

Die Feuerwehr warnt vor Aufenthalten im Freien - diese sollten unbedingt vermieden werden. Passanten sollten keine vollgelaufenen Bereiche in Gebäuden oder im Freien betreten.

In der Steinbeck stand das Wasser kniehoch auf der Straße - dort hingen mehrere Pkw in den Wassermassen fest. Inzwischen ist das Wasser abgeflossen und der Eigenbetrieb Straßenreinigung entfernt den zurückgebliebenen Schlamm. Außerdem ist dort der Strom ausgefallen, die WSW arbeiten laut Polizei an diesem Problem.

Auch Wall, Heckinghauser Straße und Laurentiusplatz sind noch oder waren zeitweilig gesperrt. Auch unsere Leser wiesen uns auf zahlreiche überflutete Straßen hin. So waren unter anderem an der Windhukstraße Kanaldeckel hochgespült worden. Auch die Markstraße in Ronsdorf stand nach dem Unwetter unter Wasser.

Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) melden, dass es derzeit Einschränkungen im Busverkehr gibt: Die Haltestellen am Wall können derzeit nicht angefahren werden. Alle Buslinien, die von der Stadthalle in Richtung Wall fahren, werden zurzeit über Ohligsmühle, B7, Robert-Daum-Platz, Briller Straße und Hochstraße zur Haltestelle Ludwigstraße oder Neuenteich ungeleitet. Die Linien ab Karlsplatz fahren laut WSW über Neumarkstraße und Kasinostraße zur Haltestelle Ohligsmühle. Auch um 17 konnte der Wall noch immer nicht von Bussen angefahren werden, wie die WSW mitteilten.

Zwischenzeitlich war auch die Wuppertaler Lokalredaktion der WZ für rund eine halbe Stunde telefonisch nicht zu erreichen - vermutlich hat ein Blitz die Leitungen erwischt. juk, ecr