Sonderstempel Deutsche Post: Beliebter Schwebebahn-Stempel
Knapp 1000 Mal kam er am Montag im Rathaus zum Einsatz. Noch bis Freitag läuft die Ausstellung im Lichthof.
Barmen. Als der Stand der Deutschen Post pünktlich um 10 Uhr öffnete, sammelte sich blitzschnell eine Schlange im Lichthof des Rathauses: Bis zum Nachmittag schlugen die Post-Mitarbeiter knapp 1000 Mal den neuen Sonderstempel mit Wuppertal-Bezug ab. Das Motiv: der neue Schwebebahnwagen, die Beschriftung: „Der Schwebebahnwagen GTW 2015“.
„Eigentlich wollten wir, dass auf dem Stempel ,Der neue Schwebebahnwagen’ steht“, erzählt Hans-Jürgen Dobiat von der Philatelistischen Arbeitsgemeinschaft Wuppertal und Mitinitiator der Aktion. „Neu“ passte aber der Post nicht — „weil das nach Werbung aussieht“, sagt Dobiat. Trotzdem kommt der Stempel gut bei den Besuchern an.
„Natürlich habe ich mir den Stempel geholt, ich bin Schwebebahn-Fan“, erklärt eine Dame, bevor sie mit ihrem Umschlag von dannen zieht. Auch Andre Jäger wartet geduldig. Eigentlich ist Sohn Peter (12) der Briefmarkensammler in der Familie. „Der kommt auch noch nach der Schule“, sagt sein Vater. Ob er denn auch sammelt? „Eigentlich nicht. Aber ich kann meinen Sohn das ja nicht ganz allein machen lassen“, sagt Jäger Senior und schmunzelt.
Dass es das Hobby im Zeitalter von Handy & Co. nicht leicht hat, stellt auch Bürgermeisterin Ursula Schulz in ihrem Grußwort fest. „Dabei freut man sich doch eigentlich viel mehr über einen Brief als über eine E-Mail“, sagt Schulz, bevor sie die Ausstellung im Lichthof eröffnet.
Denn während die Deutsche Post nur am Montag vor Ort war, gibt es noch bis Freitag mehrere philatelistische Sammlungen im Rathaus zu sehen. „Von Ritter Arnold bis Pina Bausch“ ist eine überschrieben. Bernd Braches hat dazu allerlei Material von Wuppertalern zusammengetragen, die es zu Markenehren gebracht haben oder die auf Stempeln verewigt wurden.
Während Johannes Rau und Pina Bausch bekanntlich schon bundesdeutsche Briefe zierten, gibt es Springreiter Hans-Günter Winkler zum Beispiel auf einer Marke aus Äquatorial-Guinea. Weltweit vertreten ist auch die Schwebebahn, wie eine Collage Braches’ zeigt. Wuppertals Wahrzeichen hat es schon auf Briefmarken in Zentralafrika und Guinea-Bissau geschafft.
Braches’ Lieblingsstück mit Wuppertal-Bezug ist für Laien dagegen eher unscheinbar. „Ein Brief von 1922 vom Finanzamt Elberfeld ans Finanzamt Hagen“, erklärt der Sammler. Frankiert ist das fast 100 Jahre alte Stück mit 100 Briefmarken.