Wuppertal färbt sich Schwarz-Rot-Gold

Die Einzelhändler der Stadt bieten so einige Fanartikel zur Fußball-EM.

Foto: Uwe Schinkel/dpa

Wuppertal. Spätestens am Sonntag, wenn „Le Mannschaft“ um Nationaltrainer Jogi Löw um 18 Uhr gegen die Ukraine ihr erstes Spiel der Europameisterschaft bestreitet, wird Deutschland sich wieder gut gelaunt in Schwarz, Rot und Gold hüllen. Menschen, Hunde, Autos — alle dürfen sich ganz unverdächtig in die Nationalfarben werfen und dem hoffentlich kommenden Fußballspektakel zusehen.

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Die passende Ausstattung für Mensch, Tier und Maschine gibt es bei den zahlreichen Einzelhändlern der Stadt. Neben den großen Ketten und kleinen Ein-Euro-Shops, sind auch die lokalen Händler vorbereitet.

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Monty Franke, Geschäftsführer von Konfetti an der Morianstraße zählt auf, was es alles in den Nationalfarben gibt: „Wir haben Druckgas-Tröten, Hand-Tröten, Fahnen, Konfetti-Pistolen. Schminkstifte, Haarspray, Irokesenperücken, falsche Wimpern, Schlüsselbänder mit Flaschenöffnern und Autospiegel-Überzieher.“ Es gebe sogar ein Kostüm zur EM, meint Franke. Das heiße „Miss Germany“ und sei ein Minirock in Schwarz-Rot-Gold.

Ein anderer Händler sagte auf Nachfrage, sie hätten nur noch Reste von der vergangenen WM und nichts Neues — gegen die 1-Euro-Shops käme man bei den Artikeln nicht an. Franke sagt, er brauche eben spezielle Angebote, um gegen die Konkurrenz anzukommen: Schiri-Spray, das Verpacken von Geschenken in Schwarz-rot-goldenen Luftballons oder Zehn-Meter-Tischtuchrollen. „Die werden gern als große Banner benutzt“, weiß Franke.

Wer stattdessen richtige Fahnen haben möchte, kann die bei Fahnen Herold, In der Fleute, kaufen. Der Textilhersteller verspricht sich ein gutes Geschäft mit der EM, sagt Marvin Birkelbach aus der Marketingabteilung. Die Fahnen von bis zu vier Meter Länge hätten sie aber eh im Sortiment. Die seien für Fahnenmasten bestimmt, würden aber auch gerne aus Fenstern gehängt.

So ausgestattet, kann man sich beim Public Viewing in der Hako Event Arena, im Wuppertaler Brauhaus oder in den Kneipen, die die Spiele übertragen, blicken lassen.

Ein Open-Air-Rudelgucken wird es aber dieses Jahr nicht geben. Für die Getränkehändler ist das ein Glück. „Ich hab mich schon etwas gefreut, als die Absage für das Stadion am Zoo kam“, gibt Jörn Nolte von Getränke Frieling, Am Krüppershaus, zu. „Das ist gut für uns“, meint er. „Die Leute kaufen mehr Bier, wenn sie zu Hause im Garten gucken.“ Generell geht er von bis zu 20 Prozent mehr verkauftem Gerstensaft aus als sonst. Die Wuppertaler seien dabei traditionell und kauften Pils — keine Misch-Biere. „Höchstens noch Radler“, sagt Nolte.

Gefeiert wird am Ende sowieso wieder auf der Straße. Monty Franke von Konfetti will dann mit dekoriertem Auto rausfahren, mit Ballontrauben und Tröten. „Man muss leben, was man verkauft.“ Solange die Deutschen gewinnen, lebt das die ganze Stadt mit ihm.