Meinung Mauern motivieren nicht
Sozialdezernent Stefan Kühn erinnert sich daran, was früher unter Beschäftigungsmaßnahmen verstanden wurde. Arbeitslose bauten in einer Halle zu Übungszwecken eine Mauer auf, die dann abends wieder eingerissen wurde.
Sinnvolle Beschäftigung sieht anders aus. Gut, dass man es in Wuppertal verstanden hat, Menschen dort zu qualifizieren, wo ihre Arbeitskraft auch gebraucht wird. So machen etwa Langzeitarbeitslose den Erholungsraum Hardt wieder attraktiv — ein Gewinn für alle. Menschen können sich nur dann mit ihrer Tätigkeit identifizieren, wenn sie einen Sinn dahinter erkennen. Mit nutzlosen Aufgaben lassen sich Arbeitslose nicht motivieren. Daher ist es begrüßenswert, dass die große Koalition in Berlin mehr Geld in den zweiten Arbeitsmarkt fließen lässt. Jetzt müssen die Städte das Potenzial der Menschen voll ausschöpfen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelt werden können. Wir brauchen sie — und zwar nicht für den Mauerbau.