Meinung Mehr Kinderärzte, bitte

Rechnerisch fehlt es in Wuppertal nicht an Kinderärzten - mehr kommen sollen trotzdem. Und das ist gut so. Weil die Rechnung in der Praxis nicht aufgeht.

Wer Kinder hat und mit ihnen zum Arzt muss, weiß, wie schwer es sein kann, überhaupt einen Termin zu bekommen. Die Leitungen sind schon morgens lange besetzt. Die Wartezimmer voll. Dass die Kassenärztliche Vereinigung keinen Mangel sieht, scheint nicht aus der praktischen Erfahrung zu resultieren.

Ärztemangel wird meist als Problem vom Land beschrieben, als Problem für ältere Menschen, die schlecht zum weit entfernten Arzt kommen, weil keiner mehr eine Praxis aufmachen will. Aber das trifft eben auch Kinder, auch solche in der Stadt.

Die Lage muss nicht einmal verwundern, wenn man sich nur mal überlegt, wie die Stadt seit Jahren Kita um Kita baut, und trotzdem nicht dem Betreuungsbedarf hinterherkommt. Es gibt eben mehr Kinder in der Stadt. Es gibt mehr Geburten und Zugezogene. Da werden auch mehr Ärzte gebraucht.

Die gute Nachricht ist, dass mehr Praxen vorgesehen sind. Wie viele und wann, ist unklar. Aber wenn der Bedarf nicht angemessen gedeckt wird, leiden nicht nur die Kinder und Eltern, sondern auch die Ärzte. Da beißt sich am Ende die Katze in den Schwanz.