Mehrfach wurden in der Kapelle Kruzifixe gestohlen und zerstört

In der Wichernkapelle hängt nun das vierte Kreuz in von 14 Monaten.

Wichlinghausen. Die Wichernkapelle war noch nicht lange für die Öffentlichkeit zugänglich, da hatten Diebe schon das Kruzifix gestohlen. Im März 2015 hatte die Einweihung stattgefunden, im Juli hatten die Täter das„Fliedner-Kreuz“ mit der Christusfigur mit einem Stemmeisen aus der Wand gehebelt.

Für die Nutzer der Kapelle war das ein harter Schlag. „Uns hat dieser Diebstahl emotional stark mitgenommen“, gesteht der Langerfelder Pfarrer, Johannes Schimanowski, der maßgeblich an der Entstehung der Kapelle beteiligt war. Daher habe es fast ein halbes Jahr gedauert, bis ein neues Kruzifix angebracht worden war. Auch dieses wurde gestohlen. Es folgte ein drittes. „Das wurde vor etwa sechs Wochen so zerstört, dass es nicht mehr repariert werden konnte“, so Schimanowski. Der Christus sei abgerissen worden, ein Arm verschwunden.

Nun hängt ein unauffälliges Holzkreuz in der Kapelle, denn der Langerfelder Theologe und andere Aktive haben eine Vermutung, was oder wer hinter den Diebstählen stecken könnte: „Entweder ist es ein psychisch kranker Mensch oder jemand mit satanistischem Hintergrund, der massiv Probleme mit der körperlichen Darstellung des leidenden Jesus hat“, sagt Schimanowski. Aus Gesprächen mit „Problemgruppen“, die sich im Bereich der Kapelle aufhalten, sei diese Vermutung erwachsen. Eine konkrete Person sei aber nicht bekannt.

Auch die Polizei, bei der das Wichernhaus den Diebstahl des „Fliedner-Kreuzes“ angezeigt hatte, konnte keinen Täter ermitteln. „Wir haben das Verfahren eingestellt“, berichtet Oberstaatsanwalt Wolf-Tillman Baumert. Den zweiten Diebstahl und die mutwillige Zerstörung des Kruzifixes sei daher gar nicht erst zur Anzeige gebracht worden, sagt Pfarrer Schimanowski. Stattdessen hänge nun ein schlichtes Kreuz ohne Jesus in der Kapelle. Doch der Theologe weiß auch, dass es manchmal nur um „Trophäen“ geht: „Unsere Bibel ist auch jüngst entwendet worden und dass, obwohl wir dort sogar Bibeln zum Mitnehmen hingelegt haben.“ jnw