Meldeamt: Stadt gelobt Besserung

Oberbürgermeister Mucke entschuldigt sich für den Zustand im Bürgeramt am Steinweg.

Foto: A. Fischer

Wuppertal. Die Stadt will auf den Personalnotstand im Einwohnermeldeamt reagieren und bis September ein neues Konzept für die zentrale Anlaufstelle am Steinweg sowie die Bürgerbüros in den Stadtteilen erarbeiten. Das kündigte Oberbürgermeister Andreas Mucke am Mittwoch an. „Wer jetzt in der Schlange steht, hat leider nichts von den künftigen Verbesserungen, aber auf die Schnelle lassen sich Probleme, die sich über Jahre aufgestaut haben, nicht lösen“, sagte Mucke.

In den vergangenen Wochen hatte sich die Situation zugespitzt. Von 47 Mitarbeitern waren zuletzt 20 erkrankt und 16 im Urlaub. „9,5 Stellen sind nicht besetzt. Das Problem ist kurzfristig nicht zu lösen. Nach der Auswertung einer internen Ausschreibung werden wir Stellen extern ausschreiben“, kündigte der Oberbürgermeister an. Zudem will die Stadt die städtischen Töchter Stadtwerke und Stadtsparkasse in die Personalsuche einbeziehen. Dort werde über dem Eigenbedarf ausgebildet. Für Auszubildende, die nicht übernommen würden, könne die Beschäftigung in der Stadtverwaltung eine Alternative sein, so Mucke.

Obwohl an acht zusätzlichen Öffnungstagen rund 1600 Termine abgearbeitet worden seien, seien die Wartezeiten zum Teil sehr lang. „Ich möchte mich für diesen Zustand entschuldigen“, sagte Mucke. Er habe an einem halben Tag inkognito im Einwohnermeldeamt gearbeitet und miterlebt, dass die Mitarbeiter unter einem großen Druck arbeiteten. Das neue Konzept müsse räumliche und organisatorische Veränderungen vorsehen. „Das dauert etwas, weil es solide erarbeitet werden muss“, gab Mucke zu bedenken.

Stadtsprecherin Martina Eckermann bat die Wuppertaler um Mithilfe: „Am vergangenen Samstag wurden zehn Prozent der Online-Termine nicht wahrgenommen. Bitte melden Sie die Termine ab, damit andere eine Chance haben.“ Niemand müsse die Wartezeit im Gebäude verbringen. „Die Wartenummer verfällt nicht, sondern wird neu aufgerufen. Es genügt der Hinweis an der Infotheke. Menschen mit Behinderung und ältere Menschen werden vorgezogen.“