Wuppertal Meldeamt: Wuppertaler warten nur noch wenige Minuten
Sechs Monate nach Umstrukturierung und Umbau des Einwohnermeldeamtes zieht Wuppertal positive Bilanz.
Wuppertal. Oberbürgermeister Andreas Mucke machte am Donnerstag bei einem Besuch im Einwohnermeldeamt (EMA) die Stichprobe. Auf dem Gang fragte er einen Mann: „Und, wie läuft’s hier?“ Der gab spontan zurück: „Alles bestens.“ Noch vor einem Jahr hätte sich diese Frage wohl niemand in den Räumen am Steinweg 20 zu fragen gewagt. Als hier im Frühjahr 2015 die Rekord-Wartezeit bei Behördengängen auf bis zu acht Stunden stieg, war die Stimmung explosiv. „Wir sind angeschrien worden — und hier flogen Gegenstände durch die Luft“, schildert Meldeamts-Chefin Yvonne Hartmann die einst unhaltbaren Zustände für Angestellte und Bürger.
Kurz darauf erklärte Oberbürgermeister Andreas Mucke das Thema zur Chefsache. Es folgten ein Umbau und die Einführung des Terminsystems im Mai. Nach sechs Monaten belegen die Zahlen der Verwaltung den Erfolg der Umstellung. Die durchschnittliche Zeit im Wartezimmer ist von 96 auf dreieinhalb Minuten gesunken — allerdings ist es natürlich im November generell ruhiger als im Sommer. Gleichzeitig stieg die Produktivität der Behörde. Während das EMA in 2016 noch 213.000 Fälle bearbeitete, waren es 2017 bislang 222.000.
Die Erfolge kamen nicht von alleine. Die Verwaltung stockte das Personal um neun Sachbearbeiter auf 41 und erhöhte die Öffnungszeiten von 34 auf 45 Wochenstunden. Vor Ort zeugt die gelassene Atmosphäre in den hell gestrichenen Räumen von der Verbesserung. So gibt es nun 29 Service-Plätze im ersten Stock statt 15 im Erdgeschoss. Und: Die Schreibtische sind auf drei Räume verteilt. Ressortleiter Jochen Siegfried: „Das war ein unglaublicher Lärm- und Geruchspegel.“
Nun sind Bürger, die nur einen Personalausweis beantragen wollen, im Schnitt nach 13 Minuten wieder aus der Tür. Dabei, so Chefin Hartmann, seien die Aufgaben komplexer geworden, weil Gesetzesänderungen (Wohnungsgeberbescheinigung) und Sprachbarrieren den Alltag erschweren.
Die Terminvergabe läuft Online oder unter der Nummer 0202/563-0. In der Regel soll niemand länger als zwei Tage auf seinen Termin warten. Am Montag und Donnerstag stellt die Behörde gegebenenfalls nicht-genutzte Termin-Slots neu zur Verfügung. Ein zweites Nachsehen lohnt sich also.