Messgeräte für Feinstaub und Ideen für digitale Karten
Dieter Hofmann berichtet, welche Ideen die Teilnehmer der Veranstaltung „Offene Kommunen NRW“ austauschten.
Herr Hofmann, wie viele Menschen haben an der Veranstaltung teilgenommen?
Dieter Hofmann: Am Samstag waren etwa 70 Personen da, am Sonntag etwa 50. Davon waren einige aus der Verwaltung, einige Unternehmer und Wissenschaftler. Etwa 70 Prozent waren engagierte Bürger.
Waren die Teilnehmer nur Wuppertaler?
Hofmann: Etwa 40 Prozent kamen aus Wuppertal, der Rest von weiter her. Die Veranstaltung ist schon bisher Treffpunkt für die Open-Data-Community des Landes. In diesem Jahr kamen erstmals auch Teilnehmer aus Berlin, Hannover, Stuttgart und Frankfurt.
Was genau haben Sie dann miteinander gemacht?
Hofmann: Der Veranstaltung fand im sogenannten Barcamp-Format statt. Das heißt, dass wir zwar das Rahmenthema „Open Gouvernment und Verkehr“ vorgegeben haben, aber jeder zu Beginn Themen vorschlagen konnte, die er vorstellen oder diskutieren wollte. Daraus entstand eine Art Stundenplan. Zu jedem Thema haben sich Interessierte in einem Raum getroffen und darüber diskutiert. Jede Sitzung dauerte 50 Minuten, jeweils drei Sitzungen liefen parallel.
Um was für Themen ging es?
Hofmann: Zum Beispiel darum, wie man Verkehrsdaten sammeln und analysieren kann, wie man Transparenz in einen städtischen Haushalt bekommt oder wie man an Fördermittel für Datenprojekte kommt. Es gab aber auch ganz konkrete Projekte. Zum Thema Feinstaub hat jemand aus Stuttgart ein Hardware-Set vorgestellt, mit dem Bürger selbst den Feinstaubgehalt in der Luft messen und die Daten auf einer Plattform im Internet dokumentieren können.
Was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen?
Hofmann: Das waren einerseits die Fragen, wie man mehr Transparenz bei öffentlichen Haushalten und öffentlichen Schulden erreichen kann. Und dann viele Verkehrsthemen, wie man zum Beispiel die Bürgerbeteiligung bei der Nahverkehrsplanung organisieren kann. In Wuppertal wird es ja jetzt einen Beirat geben, der die Entwicklung des neuen Nahverkehrsplans begleitet. In Solingen gibt es bereits einen ständigen Fahrgastbeirat. Diese verschiedenen Modelle wurden vorgestellt und diskutiert. Vielleicht gibt es ja die Perspektive, so etwas in Wuppertal später auch einzurichten.
Gab es auch Ergebnisse?
Hofmann: Die Ergebnisse wurden auf der Seite www.oknrw.de dokumentiert. Das Gerät zur Feinstaub-Messung ist eine sehr praktische Anwendung. Davon waren viele angefixt. Ich bin sicher, dass es das demnächst auch in Wuppertal geben wird, weil es bestechend einfach zu bauen ist. In einer anderen Gruppe wurde diskutiert, wie man Informationen aus verschiednen Quellen in einer digitalen Karte für jeden verständlich darstellen kann und wer so eine Lösung auf den Weg bringen könnte. Das freie Internet-Projekt openstreetmap.de bietet da Möglichkeiten. Die Vorschläge werden jetzt in den Runden Tisch Geo-Informatik in NRW eingebracht.
Wie ist Ihr Resümee?
Hofmann: Die Berliner, die ja zum ersten Mal teilgenommen haben, waren beeindruckt davon, wie gut unsere bunte Teilnehmerschar zusammengearbeitet hat. Man kann mit Fug und Recht von einer erfolgreichen Veranstaltung sprechen.