Michael Feindler: Ein Leben zwischen Bühne und Hörsaal
Der preisgekrönte Wuppertaler Jung-Kabarettist Michael Feindler präsentiert in Barmen sein neues Solo-Programm.
Wuppertal. 2009 stellte der Wuppertaler Michael Feindler sein erstes abendfüllendes Kabarettprogramm vor. Anschließend begann er in Berlin ein Politikwissenschaftsstudium. Jetzt präsentiert der junge Kabarettist am Freitag, 2. November, im Live Club Barmen die Premiere seines neuen Programms „Dumm nickt gut“.
Wie sieht es derzeit mit Ihrer Karriere als professioneller Kabarettist aus?
Feindler: Seit Beginn der Saison im September kann ich davon leben, das ist angenehm — allerdings nur mit studentischem Lebensstandard. Trotzdem will ich irgendwann mein Politikwissenschafts-Studium abschließen. Im Moment komme ich nicht dazu, Seminare zu besuchen; aber nächstes Semester möchte ich dafür Tage blocken.
Sie reisen viel durch Deutschland. Ist das nicht sehr anstrengend?
Feindler: Prinzipiell schon, aber im Moment macht es tierisch viel Spaß. Es ist interessant, immer andere Städte, anderes Publikum kennen zu lernen. Ich mag diesen Lebensstil. Aber in fünf oder zehn Jahren kann es vielleicht anstrengend werden.
Wie oft treten Sie auf?
Feindler: Ich stehe mindestens einmal pro Woche auf der Bühne, im Schnitt aber häufiger. Oft trete ich in Mixed Shows mit anderen Künstlern auf. Im Rahmen der Kabarett-Bundesliga, bei der 14 Künstler gegeneinander angetreten sind, habe ich viele Kleinkunstbühnen kennen gelernt. Für Poetry Slams habe ich fast gar keine Zeit mehr.
Welche Rolle spielen dabei die Preise, die Sie schon gewonnen haben?
Feindler: Ich bin selbst verwundert — anfangs spürt man davon nicht viel, aber später kommen Veranstalter auf mich zu, die mich dabei gesehen haben. So entsteht dann aus einem Auftritt der nächste, weil mich die Veranstalter sehen und buchen oder weiterempfehlen.
Was unterscheidet „Dumm nickt gut“ von Ihrem ersten Programm „Allein unter Menschen“?
Feindler: Diesmal gibt es einen klaren roten Faden. Im Vordergrund steht das Thema Bildungspolitik, eingebettet ins Zeitgeschehen. Und es enthält mehr Lieder als das erste Programm.
Was für Ziele haben Sie für die nächste Zeit?
Feindler: Jetzt muss sich erst einmal das neue Programm einspielen. Man muss erst einmal ein Bühnengefühl dafür bekommen. Ich hoffe, dass das Publikum ähnlich zufrieden ist wie ich, weil ich es als Weiterentwicklung empfinde. Und ich wünsche mir, dass einzelne Inhalte hängen bleiben. Dann möchte ich auch eine CD herausbringen — aber da müssen sich die Leute noch gedulden.