Mike Krüger – die „Supernase“ in Wuppertal
Mike Krüger tritt seit 35 Jahren auf – am Sonntag erzählte er im Rex-Theater Anekdoten.
Wuppertal. Seit 35 Jahren steht Deutschlands Supernase schon auf der Bühne und noch ist keine Langeweile in Sicht. Sein erstes musikalisches Soloprogramm "Mein Gott, Walter" wurde 1975 auf Platte gepresst und durch Filme wie "Zwei Nasen tanken super" sorgte er an der Seite von Thomas Gottschalk Anfang der 80er Jahre für Furore. Jetzt ist Mike Krüger auf Jubiläumstour und machte Sonntag Halt im Wuppertaler Rex-Theater. Nach dem Motto "Is’ das Kunst, oder kann das weg" durchwühlt er auf der Bühne Umzugskartons und befördert auf diesem Weg den ein oder anderen Gegenstand seines Lebens zu Tage, über den er Anekdoten zu erzählen weiß.
Ein Familienfoto, auf dem sein Vater ihn herausgeschnitten hat, erinnert ihn natürlich direkt an seine allseits bekannte "ach so fürchterliche Kindheit" und er drückt mit grausamen Äußerungen seines Vaters - der soll nach Mikes Geburt zur Mutter gesagt haben: "Schatz, wir müssen aufhören, sie gelingen uns nicht mehr" - kräftig auf die Tränendrüse beim Publikum und erntet dabei auch die ein oder andere Mitleidsbekundung. Ruhe versucht er dem Publikum über Yoga zu vermitteln und philosophiert im Lotussitz hockend darüber, warum Läden, die 24 Stunden geöffnet haben, Schlösser in den Türen haben oder ob es ein schlechtes Zeichen ist, wenn man auf einer Beerdigung einen Blumenstrauß fängt.
Überhaupt haben ihn die asiatischen Lebenskünste fest im Griff. So habe er vergangene Nacht fast in den Kleiderschrank gepinkelt, weil dort noch vor kurzem das Bad war, bevor seine Frau á la Chop Suey - oder wie die chinesische Gestaltung von Wohnräumen noch gleich heißt - die ganze Wohnung umgebaut hat. Das neue Programm ist ein rasanter Wechsel aus Stand-Up-Comedy, Improvisationstheater und musikalischen Einlagen.
Zum Jubiläum zieht er für seine Fans sogar wieder den Nippel durch die Lasche. Für die internationaleren Gäste singt Mike Krüger das Lied dann direkt noch einmal auf "Schwitzerdütsch" und "Very-Britisch". Das Publikum ist begeistert: Brigitte Lange beispielsweise kommt aus dem Lachen kaum wieder heraus. "Mir kommen schon die Tränen", ruft sie, während sie sich bei dem Liedklassiker den Bauch vor Lachen halten muss.
Auch das Comedian Nordlicht kann sich ein kleines Grinsen während seines fast zweistündigen Programms hier und da nicht verkneifen, so dass der Zuschauer nicht weiß, ob der Komiker über sein eigenes Programm oder doch mit dem Publikum lacht. Denn er selber sagt von sich, er habe auch nach all den Jahren noch große Freude daran, auf das lachende Publikum zu schauen.