Mirke: Schwebebahn kommt im Mai
Weil der für die Utopiastadt vorgesehene Wagen gut läuft, fährt er noch einige Monate.
Wuppertal. In Vohwinkel ist die geschenkte Schwebebahn schon angekommen. Bis auch am Bahnhof Mirke ein orange-blauer Wagen seinen letzten Halt anläuft, werden noch einige Monate ins Land gehen. „Im Moment sieht die Planung so aus, dass unser Wagen im April oder Mai 2017 kommt“, sagt Christian Hampe, Geschäftsführer der Utopiastadt.
Denn der Wagen Nummer 7, den die Utopiastadt bekommen soll, funktioniert noch zu gut. „Er hat jetzt quasi frischen Tüv“, sagt Hampe. Deswegen fahre er noch fast ein Jahr länger an der Schiene. Stadtwerke-Sprecher Holger Stephan ergänzt: „Wir können die Wagen erst abgeben, wenn wir sie nicht mehr brauchen.“ Die Bahn für Vohwinkel sei als erste ausgemustert worden, da ihr Material am schwächsten war. Auf alle anderen könnten sie noch nicht verzichten.
Planmäßig sollen ab Oktober weitere Bahnen außer Dienst gehen, wenn genügend Exemplare der neuen hellblauen Wagen in Wuppertal sind. Bis Ende des Jahres sollen sie die Plätze von sechs weiteren alten Wagen einnehmen — „wenn es keine Verzögerungen gibt“, schränkt Stephan ein. Der CVJM, der auch eine geschenkte Bahn erhält, ist im Januar an der Reihe. Dass die Wagen ihren neuen Besitzern fest zugeordnet sind, liegt an den Wünschen einiger Käufer, die Bahnen mit einer bestimmten Werbung wollen.
Die Verzögerung kommt den Mitstreitern der Utopiastadt entgegen: „Dann haben wir ein bisschen Luft für die Planung“, sagt Christian Hampe. Die ist aufwendig, soll doch die Schwebebahn am Bahnhof Mirke auch wirklich schweben: Sie soll wie in ihrer aktiven Zeit an einer Schiene hängen, die von drei Stützen getragen wird. Nur der Abstand zum Boden wird geringer, schließlich sollen Besucher sie betreten können — möglichst barrierefrei von einem Bahnsteig aus, der auch als Veranda dient.
„Wir haben gerade ein Team aus Ingenieuren und Statikern zusammengestellt“, berichtet Hampe. Die Stadtwerke leisteten viel Hilfe. Jetzt sucht Utopiastadt ein Unternehmen der Stahlbranche in der Region, das sie beim Bau der Stützen unterstützt.
Ihren Platz bekommt die Bahn gegenüber dem Trassenzugang am Bahnhof Mirke — so dass man direkt auf sie zuläuft. Im Inneren soll es Info-Material zur Utopiastadt, zu Mobilität, Kultur und Nachhaltigkeit, zur Nordbahntrasse und zu Waren aus dem Tal geben — „geballte Wuppertal-Power an der Trasse“, kündigt Hampe an. Einige Sitze sollen erhalten bleiben. Und die Bahnsteigs-Veranda soll zum Verweilen einladen. Läuft alles nach Plan, stellt Utopiastadt Ende des Jahres den Bauantrag, beginnt dann mit Gerüstbau, so dass es bei Genehmigung gleich aufgestellt werden kann und steht, wenn die Bahn kommt. Angeliefert wird die Schwebebahn wohl per Schwertransport über das Gewerbegebiet nördlich der Trasse. Ein Kran soll sie dann an ihren Platz heben.
80 000 Euro kostet die Trassen-Schwebebahn. Das Projekt soll durch Geld- und Sachspenden sowie tatkräftige Hilfe kostenneutral bleiben. Schon 40 000 bis 50 000 Euro an Mitteln und Arbeit seien zugesagt, so Hampe.