Mit dem Messer auf den Türsteher losgegangen
Ein Wuppertaler (29) soll versucht haben, einen Türsteher in der „Novothek“ zu töten.
Oberbarmen. Der Streit eines Paares soll der Auslöser gewesen sein. Worum es bei der Auseinandersetzung ging, ist unklar. Fest steht nur, dass sie einen filmreifen Messerkampf und einen Großeinsatz der Polizei zur Folge hatte. Seit Mittwoch muss sich ein Wuppertaler (29) vor dem Landgericht verantworten, weil er versucht haben soll, einen Türsteher in der Oberbarmer Gaststätte „Novothek“ mit einem Messer zu töten.
An einem Dienstagabend im Oktober 2009 soll der Angeklagte in der Gaststätte mit einer Frau in Streit geraten sein. Der Türsteher sagte am Mittwoch aus, der Mann sei aufgesprungen und habe mit den Fäusten auf den Kopf der sitzenden Dame eingeschlagen. Zudem habe er sie an den Haaren gezogen und ihren Kopf auf den Tisch geschlagen. Als der Sicherheitsmann dazwischengegangen sei, habe sich der 29-Jährige fortan auf ihn konzentriert.
„Auf diesen Augenblick habe ich schon lange gewartet. Ich habe einen Hass auf Dich“, soll der Angeklagte dem Türsteher zugerufen haben, bevor er in der Küche der Gaststätte verschwand und mit einem etwa 30 Zentimeter langen Messer zurückkehrte.
Was dann folgte, klingt wie eine Szene aus Hollywood: Während der Sicherheitsmann sich einen Barhocker schnappte, um den Angreifer abzuwehren, soll dieser versucht haben, ihm das Messer in den Hals zu rammen. „Der war ein Profi am Messer“, sagte der Zeuge vor Gericht. Deshalb sei es ihm nicht gelungen, dem Angeklagten das Messer aus der Hand zu schlagen. Außerdem hätte der Angreifer unter Drogen gestanden. Woher er das wisse, fragte der Richter. „Ich habe ihn zweimal voll mit der Faust am Kopf erwischt. Ohne Drogen oder viel Alkohol steht dann keiner mehr auf.“
Wie genau es ihm gelungen ist, den Angreifer abzuwehren und die Gaststätte an der Berliner Straße zu verlassen, daran konnte sich der Zeuge am Mittwoch nicht mehr genau erinnern. Jedenfalls seien in dem Moment, in dem er sich auf die Straße gerettet hatte, gleich mehrere Streifenwagen und zig Polizeibeamte angerückt, die zuvor von einer Mitarbeiterin der Bar informiert worden waren.
Der Türsteher kam mit dem Schrecken und leichten Schnittverletzungen an Ohr und Schulter davon. Der Angeklagte machte am Mittwoch von seinem Schweigerecht Gebrauch und verfolgte die Aussage seines mutmaßlichen Opfers regungslos. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. Dann soll auch die Frau als Zeugin aussagen, die mit dem Angeklagten in Streit geraten sein soll.