Verkehr Türsteher absichtlich überfahren - Fahndung läuft auf Hochtouren

Vor der Düsseldorfer Disco Nachtresidenz ist ein Mann absichtlich in eine Gruppe Türsteher gefahren - einer wurde schwer verletzt. Nun ermittelt eine Mordkommission.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Düsseldorf. Die Polizei fahndet weiter nach dem Autofahrer, der versucht haben soll, gleich drei Türsteher der Nachtresidenz zu überfahren. Es laufe eine "intensive Fahndung", sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Inzwischen hat eine Mordkommission die Ermittlungen übernommen.

Während die Polizei ihre Kräfte auf den Burgplatz konzentrierte, spielte sich der spektakulärste Vorfall zum Jahreswechsel an der Graf-Adolf-Straße ab. In der Nachtresidenz war ein Streit mit den Türstehern eskaliert. Ein abgewiesener Gast rastete aus, holte seinen Wagen und machte damit Jagd auf die Security-Mitarbeiter, die ihn nach draußen befördert hatten.

Dabei wurde ein 36-Jähriger so schwer verletzt, dass er zeitweise in Lebensgefahr schwebte. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft hat die Kriminalpolizei eine Mordkommission eingerichtet. Um 5.32 Uhr war der Einsatz am Montagmorgen gemeldet worden. Nach den bisherigen Ermittlungen war es zuvor zu einem Streit zwischen drei Besuchern der Diskothek und einer Gruppe von Türstehern gekommen. Wie Polizeisprecher André Hartwich erklärte, sei das Trio aufgefordert worden, die Nachtresidenz zu verlassen. Damit waren die Männer gar nicht einverstanden, sie entfernten sich aber zunächst. Einer der Abgewiesenen stieg in seinen Pkw, der in der Nähe abgestellt war.

Mit dem Wagen, vermutlich ein BMW, raste er auf den schmalen Eingang der Diskothek zu, wo sich die drei Türsteher auf dem roten Teppich befanden. Er erfasste einen 36-Jährigen, der schwer verletzt wurde. Zwei Kollegen im Alter von 28 und 31 Jahren konnten zunächst auf die Straße flüchten. Der Tatverdächtige setzte zurück und wollte offenbar auch die anderen beiden Security-Mitarbeiter noch erwischen.

Dabei soll er den 36-Jährigen, der sich schwer verletzt in Richtung Straße schleppte, noch einmal erfasst haben. Die beiden anderen Türsteher blieben unverletzt. Danach gab der Angreifer Gas und flüchtete in Richtung Rheinkniebrücke. Ob seine beiden Begleiter mit im Fahrzeug saßen, ist nicht bekannt. Obwohl die Polizei eine Ringfahndung einleitete, fehlte von dem Pkw zunächst jede Spur. Die Unfallaufnahme dauerte mehrere Stunden, weil umfangreiche Spuren sichergestellt wurden. Die Graf-Adolf-Straße wurde komplett gesperrt. Weitere Einzelheiten will die Polizei am Dienstag mitteilen.