Suchtprävention Mit Rap gegen das Rauchen werben: Auszeichnung für Wuppertaler Schüler
Wuppertal · Vier Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums haben bei einem Suchtpräventionsprojekt Plätze unter den ersten zehn belegt.
Reinhold Mertens, Leiter des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums, ist mächtig stolz auf die Teilnehmer der Musik-AG: Unter Hunderten von hochgeladenen Rap-Musikstücken haben gleich vier seiner Schülerinnen und Schüler Plätze unter den ersten zehn belegt.
Auch Musiklehrerin Mona Jung, die die Idee zum musikalischen Engagement gegen das Rauchen in ihrem Unterricht vorgeschlagen hatte, ist von der Disziplin der Kinder und den tollen Ergebnissen begeistert: „Die Arbeitsgruppe hat sich in der 0. Unterrichtsstunde getroffen, also eine Stunde vor dem Beginn des regulären Unterrichts. Sie beginnt bereits um 7.40 Uhr.“
Die Cousinen Leona und Olivia gehörten zu den Frühaufstehern. Sie landeten mit ihrer Gemeinschaftsproduktion mit dem Titel „Lass das Rauchen sein!“ auf dem 9. Platz in der Gruppe der 10- bis 13-Jährigen. Sechstklässlerin Maja kam auf Rang acht, und sie beschreibt den Produktionsprozess: „Frau Jung hat mich per Mail angeschrieben und über das Projekt informiert. Weil ich mich für Rap und Gesang schon lange interessiere, habe ich zu Hause getextet und gesungen. Ich habe mir dann Beats, die wir benutzen durften, aus dem Internet heruntergeladen und so lange geübt, bis ich das gut genug für die Aufnahme fand“, erläutert sie.
Tanju erzählt amüsiert über sich selbst: „Ich habe erst gar nichts gemacht, habe erst einen Tag vor dem Abgabetermin losgelegt, als mir mein Vater einen kleinen Motivationschub gegeben hat.“ Weil Tanju dann sogar eigene Beats entwickelt und dazu getextet hat, ist sein Song „Schall und Rauch“ mit einem dritten Platz belohnt worden.
Kreativität, die Melodie halten zu können, die Korrespondenz von Text und Musik und die Aussagekraft des Textes waren unter anderem Kriterien, die die Jury des Präventionsprojektes „LoQ“ (Leben ohne Qualm) des Landes Nordrhein-Westfalen überzeugte.
Die künstlerische Freiheit zu experimentieren und der Ehrgeiz, seinen Appell gegen das Rauchen an andere junge Menschen öffentlich zu machen, waren Aspekte, die Leona und Olivia große Freude gemacht haben. Zuvor war das Thema „Rauchen“ unter verschiedenen Aspekten fächerübergreifend im Deutsch- und Biologieunterricht behandelt worden. „Mindmaps“ wurden in Gruppen im Musikunterricht erstellt, bevor es an die Arbeit der „Singer-/Songwriter“ und schließlich zur Aufnahme ging.
„Das Thema Sucht und Prävention wird eigentlich durchgängig in der gesamten Sekundarstufe I behandelt, und die Förderung der Kreativität ist Programm unserer Schule“, erläuterte Reinhold Mertens. Für ihn ist auch die Zusammenarbeit mit Thomas Rehbein von der Fachstelle für Suchtvorbeugung wichtig. Die Fachstelle hatte das Projekt an den Wuppertaler Schulen koordiniert. Gemeinsam mit Jan Botzen war Rehhbein zur Übergabe der Urkunden und Preise gekommen.