Corona Müll-Entsorgung stellt die AWG vor Herausforderungen

Wuppertal · Mit dem zweiten Lockdown hat erneut die Zeit des Wegwerfens begonnen. Für die Mitarbeiter der AWG bedeutet das mehr Arbeit – auch bei der Personalplanung. Denn damit die Müllabfuhr gesichert ist, dürfen sich einzelne Schichten nicht direkt treffen.

Die Wuppertaler nutzen die Zeit im Lockdown, um die eigenen vier Wände auszumisten.

Foto: AWG

Schon wieder den Müll runterbringen? Viele werden im erneuten Lockdown schon bemerkt haben, dass sich der Abfalleimer doch schneller füllt, wenn man so viel Zeit zuhause verbringt und auch zum Mittagessen nicht mehr in die Kantine geht, sondern selbst kocht oder den Lieferdienst bestellt. Und auch die freie Zeit nutzen nach wie vor viele und misten ihren Speicher und Kleiderschrank aus. 

Besonders während des ersten Lockdowns hat sich das besonders bemerkbar gemacht. Wie die WZ schon im Juni berichtete, ist die Menge an Müll, die weggeworfen wurde, deutlich angestiegen – zwischendurch musste die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) sogar darum bitten, sich mit dem Ausmisten und Wegwerfen etwas zu bremsen, um dem vielen Müll noch Herr zu werden. „Da haben wir das ganz deutlich gemerkt. Das war extrem“, sagt Andreas Spiegelhauer, Sprecher der Wuppertaler AWG. Mittlerweile habe sich das aber wieder beruhigt. 

Mit dem Herbst sei nun Konjunktur im Garten angesagt. Wo viele sich vorher dem Speicher, dem Keller oder dem Kleiderschrank gewidmet haben, sei nun der Garten dran. Auch gibt es jetzt deshalb wieder zusätzliche Müllsäcke für Rest- und Bioabfall bei der AWG. Haushalte, die eine Bio- oder Restmüll-Tonne haben, können spezielle, zusätzliche Säcke kaufen und bei der normalen Abholung neben die Tonne stellen, wenn diese für den angefallenen Abfall nicht ausreicht. Durch Corona gibt es diese Säcke in diesem Jahr nicht am Betriebshof Klingelholl, sondern an den fünf Recyclinghöfen - und auch im Handel. 

Auch Sperr- und Restmüll sei, so Spiegelhauer, im zweiten Lockdown wieder angestiegen – allerdings nicht so heftig, wie im Frühjahr. „Es ist noch im Rahmen und schießt nicht so durch die Decke, wie im ersten Lockdown.“ Auch einen Anstieg an Verpackungsmüll sei ein bisschen zu spüren, ob das aber an bestimmten Dingen, wie etwa Lieferdienst-Boxen oder Hygiene-Material liegt, könne man nicht eindeutig feststellen. Ein richtiges Fazit für die Müllsituation in den letzten Monaten dieses Jahres könne man ohnehin erst ziehen, wenn der Lockdown beendet sei. 

App und Website bieten
Infos zu Sperrmüll-Regeln

Trotzdem merke man bei der AWG, dass die Wuppertaler die Zeit nutzen. Nun verteile sich das aber besser auf die verschiedenen Entsorgungswege, die zur Auswahl stehen. Nachdem die Recyclinghöfe im Frühjahr auch zeitweise geschlossen waren, sind sie mittlerweile schon seit einiger Zeit wieder geöffnet – und bieten denen, die fleißig ausmisten, einfache Möglichkeiten, ihr Aussortiertes loszuwerden. 

Wichtig für ein reibungsloses Entsorgen sei – darauf weist Spiegelhauer noch einmal hin - Fehlwürfe zu vermeiden. „Im Frühjahr gab es Leute, die Waschbecken oder Toilettentöpfe zum Sperrmüll gestellt haben.“ Die gehören dort aber nicht hin – und bringen die Abholer in die Bredouille. „Man kann in der AWG-App oder auf unserer Homepage gut nachsehen, was auf den Sperrmüll darf und was nicht.“ Auch sehe man immer wieder benutzte Einweg-Masken auf den Straßen herumliegen. Die gehören in den Restmüll - recycelt kann daran nichts werden. 

Die Entsorgung des Hausmülls sei für die AWG in diesen Zeiten eine Herausforderung. „Normalerweise ist es morgens um 6 Uhr auf dem Betriebshof brechend voll“, sagt Andreas Spiegelhauer. Mit denen, die mit dem Müllwagen ausrücken, um den Abfall der Wuppertaler einzusammeln. Um die Arbeit für die Mitarbeitenden möglichst sicher zu gestalten, musste dieses Ankommen am Morgen entzerrt werden. So sei es auch gelungen, dass während dieses ganzen, merkwürdigen Jahres die Müllabfuhr immer aufrechterhalten werden konnte. „Wir sind fest entschlossen, das auch weiter hinzukriegen“, sagt Andreas Spiegelhauer, der auch berichtet, dass die Arbeit der AWG in den vergangenen Wochen und Monaten viel Dankbarkeit und Zuspruch erfahren habe.