Fünf Jahre veranschlagt die Bahn für die gesamte Sanierung. Für die Sommer- und Herbstferien 2012 und 2013 sind bereits Vollsperrungen der Brücke eingeplant, um möglichst schnell mit der Grundsanierung voranzukommen. Die Bahn geht davon aus, dass das 113 Jahre alte denkmalgeschützte Bauwerk nach Abschluss der Arbeiten für weitere 25 bis 30 Jahre dem Personenverkehr zur Verfügung steht.

Kritisch wird es allerdings beim Güterverkehr. Nach derzeitiger Einschätzung der Bahn AG kann nicht damit gerechnet werden, dass noch einmal schwere Güterzüge oder Dampflokomotiven regelmäßig über die Brücke fahren. Sollten die Städte Solingen und Remscheid derartigen Verkehr forden, müsse über Alternativen nachgedacht werden, erklärt das Unternehmen am Montag. Das könne bis zum Neubau der Brücke gehen. Sollte es dazu kommen, würde die Bahn ihr Sanierungsprogramm natürlich nicht umsetzen.

Ein genaues Datum, wann die aktuelle Sperrung aufgehoben werden kann, wurde am Montag nicht mitgeteilt. Die Verstärkungsmaßnahmen direkt unterhalb der Schienen sind aber am Wochenende abgeschlossen worden. Auch die Abnahme durch unabhängige Prüfer sei mittlerweile erfolgt.

Das weitere Procedere: Die noch ausstehenden Unterlagen zur Wiederinbetriebnahme der Brücke sollen kurzfristig dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) vorgelegt werden. Nach dessen Zustimmung benötigt die Bahn noch etwa eine Woche, um den fahrplanmäßigen Zugverkehr zwischen Solingen und Wuppertal aufnehmen zu können. In dieser Zeit müssen Fahrzeug- und Personalumläufe geändert oder die korrigierten Fahrplandaten in die Informationssysteme eingestellt werden.

Ob, wann und in welchem Umfang die fünfjährige Grundsanierung der Müngstener Brücke stattfindet, soll endgültig im Sommer entschieden werden. Dann liegt die endgültige Nachberechnung der Brückenstatik vor. Immerhin mussten seit September 2010 rund 10.000 Beuteile überprüft werden. ff