Nach dem Granatenfund: Ein Bagger baggert schon wieder

Die Umrüstung mit Stahlplatten und Panzerglas hat begonnen. Kein großer Zeitverlust.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Nach dem Fund einer Panzergranate aus dem 2. Weltkrieg am Döppersberg sind die Erdarbeiten jetzt auch im Bereich zwischen der provisorischen Fußgängerbrücke und der Südstraße wieder aufgenommen worden. Der erste von insgesamt fünf Baggern, der von der Firma Frauenrath für den Kanalbau eingesetzt wird, wurde mit Panzerglas und einer Stahlplatte unter dem Führerhaus ausgerüstet. Vier weitere Bagger der Firma Pohl Erdbewegungen GmbH sollen auf der Baustelle umgerüstet werden und in den kommenden Tagen ebenfalls wieder zum Einsatz kommen.

„Die Umrüstung jedes Baggers kostet schätzungsweise 10 000 Euro sagt Jürgen Pohl von dem Hildener Unternehmen, das den Erdaushub zur Tieferlegung der B 7 ausführt. Die Kosten werde voraussichtlich die Stadt tragen müssen. Am 10. April wurde die Panzergranate im Bereich zwischen der provisorischen Fußgängerbrücke und der Südstraße entdeckt.

Nachdem sie entsorgt war, folgten intensive Gespräche zwischen der Bau-Berufsgenossenschaft als Versicherer der Arbeiter, dem Tiefbauunternehmen und der Stadt, in denen eine Reihe von Sicherheitsauflagen vereinbart wurden.

Jürgen Pohl, Tiefbau-Unternehmer aus Hilden zum Umbau Döppersberg

Während der Verhandlungen ruhte die Baustelle in dem so genannten roten Bereich, während auf dem Rest der Großbaustelle weitergearbeitet werden konnte. Den Zeitverlust hält Jürgen Pohl für unbedeutend. „Ich schätze, dass wir mit dem Erdaushub immer noch vier bis sechs Wochen vor dem Zeitplan liegen“, sagt Pohl. Unabhängig von dem Zeitdruck gehe die Sicherheit der Arbeiter auf der Baustelle vor.

Mächtig zu knabbern haben die Bagger seit einigen Tagen an dem Fundament des ehemaligen Fußgängertunnels zum Hauptbahnhof. „In den 1960er Jahren waren die Betonpreise günstig. Unterhalb des Tunnels sind wir auf 2,50 Meter dicken Beton gestoßen“, so Pohl.

Dass in Wuppertal überhaupt über den Umbau des Döppersbergs diskutiert werde, könne er nicht nachvollziehen. „Das ist doch eine Riesenchance für die Stadt. Der neue Döppersberg wird ein Cremeschnittchen“, sagt der Mann aus Hilden, der seit Monaten gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Lastwagenladung für Lastwagenladung den Döppersberg versetzt.