Nach dem Unwetter: Freibad Mirke muss schließen – mitten im Hochsommer

Das Traditions-Bad hat es übel erwischt: Es sieht aus wie ein Teich. Die Stadt prüft derzeit die Ausmaße des Schadens.

Wuppertal. Eine schlammige braune Flüssigkeit füllt das Becken des städtischen Freibads "In der Mirke" - ein Anblick wie das Wasser eines Teichs. Die Stadt zieht die einzig mögliche Konsequenz aus dem Unwetter-Schaden, ausgelöst durch den übergelaufenen Mirker Bach. Sie schließt das Freibad bis auf weiteres. Eine bittere Ironie schwingt darin mit, denn nach den mäßigen Temperaturen der jüngsten Zeit hat der Hochsommer in diesen Tagen erst so richtig begonnen - und die Badelust ist so groß wie selten zuvor.

"Das ist traurig", sagt Schwimmmeisterin Michaela Moll. Sie muss Badegäste, die gerade gut aufgelegt den Eingang passiert haben, immer wieder enttäuschen. "Wir haben zu", lauten die Worte des Tages. Mitarbeiter des städtischen Gebäudemanagements und des Sport- und Bäderamts sind vor Ort, um den Schaden zu begutachten. Exaktes können sie noch nicht sagen.

Mit etwas Glück werden sich die Kosten für die Reparaturen auf eine vierstellige Summe belaufen; hat man Pech, kann daraus auch eine höhere fünfstellige Summe werden. In den nächsten Tagen wird das Wasser im Pool abgelassen. Dann können die Experten genau ersehen, wie schlimm der Ausfluss verstopft ist. Je tiefer der Matsch, desto schwerer das Gerät, mit dem man vorgehen muss. Im schlimmsten Fall müssen Bagger anrücken, die dann auch Kollateral-Schäden an der Becken-Verkleidung verursachen würden.

Um für die vorübergehende Schließung des Freibads einen Ausgleich zu schaffen, wurden die Öffnungszeiten in anderen, unversehrten städtischen Freibädern verlängert: Das Freibad Eckbusch hat jetzt wochentags von 7.30 bis 19 Uhr und am Wochenende von 9 bis 19 Uhr geöffnet; das Freibad Mählersbeck empfängt Gäste wochentags zwischen 6.45 und 20 Uhr und am Wochenende von 9 bis 20 Uhr.

Das Freibad der Wasserfreunde Wuppertal am Bendahl ist indes noch einmal glimpflich davongekommen. Zwar hatte das Unwetter vom Samstag auch dort Gestrüpp und Schlamm-Partikel angespült. Aber die Verunreinigung hatte sich in Grenzen gehalten. Vereinsmitglieder konnten das Becken mit vereinter Kraft in kurzer Zeit säubern. Inzwischen herrscht wieder normaler Badebetrieb.