Schwebebahn WSW: „Kein Problem mit der neuen Technik“
Die Stadtwerke sagen, dass der Zug am Sonntag liegengeblieben sei, sei kein Problem der neuen Technik. Daran gibt es aber auch Zweifel.
Dass die Schwebebahn am Sonntag wegen einer vereisten Stromschiene auf freier Strecke stehen blieb, hat nach Angaben von Stadtwerke-Sprecher Holger Stephan nichts mit der neuen Technik zu tun: „Es gibt kein Grundproblem.“ Die Vereisung der Stromschiene sei nicht absehbar gewesen.
So eine Wetterlage habe es zuvor nicht gegeben, so Holger Stephan, daher sei das Problem vorher noch nicht aufgetreten. Er weist die Kritik aus den sozialen Medien zurück, dass das Problem mit der neuen Technik zu tun habe.
Die Schwebebahn war am Sonntagmorgen mit sechs Insassen im Bereich Loh stehen geblieben. Die Fahrgäste wurden von der Feuerwehr aus der stehenden Bahn befreit werden.
Die Möglichkeit eines Druckzuges, der die Schwebebahn hätte wegschieben können, sei geprüft worden. Aber angesichts der Gefahr, dass der auch stehen bleibe, habe man davon abgesehen. Im Sinne der schnellstmöglichen Lösung habe man die Feuerwehr gerufen.
Die Stadtwerke hatten am Sonntagmorgen keinen Schneezug vor dem regulären Betrieb auf die Schiene gebracht. Das passiert normalerweise bei Schnee, um dafür zu sorgen, dass dieser vom Gerüst fällt. Am Sonntagmorgen habe es aber nicht so viel Schnee gegeben, so dass man darauf verzichtet habe. Der Zug wäre, so die Stadtwerke, wegen des Eises aber wohl auch stehengeblieben. Nur eben ohne Fahrgäste.
Fachleute sollen nun prüfen, ob man die Situation verbessern könne. Aktuell müsse man davon ausgehen, dass es bei Wetterlagen wie am Sonntag mit Eisregen und Frost zu Ausfällen kommen könne. Am Samstag soll die Schwebebahn aber wieder fahren können, versicherte Holger Stephan.
Der Schwebebahn-Blogger und Experte Mike Brüggemann sieht die Ausführungen der Stadtwerke kritisch. Er sagt etwa, der Stromabnehmer der neuen Wagen liege leichter auf - wie auch bei neueren Straßenbahnen. Auch dort kenne man das Problem, dass erst alte Wagen rausmüssten, um Strecken zu enteisen. Das sei bei den WSW aber nicht möglich. Der Kaiserwagen könne ja nicht fahren. Brüggemann sagt, man müsse sehen, wie sich die Wagen den Rest des Winters schlagen. Aber solche Winter hätte das Vorgängermodell auch erlebt. ecr