Angesichts „Verunsicherung der Gäste“ Nach Anschlag in Solingen: Wuppertaler Club setzt jetzt Körperscanner ein
Wuppertal · Der Nacht- und Eventclub Barmer Bahnhof hat erste direkte Konsequenzen aus den Vorfällen in Solingen gezogen. Die Diskussionen im politischen Raum halten an.
Der Nacht- und Eventclub Barmer Bahnhof am Hans-Dietrich-Genscher-Platz hat erste direkte Konsequenzen aus den Vorfällen in Solingen gezogen. Die Gäste werden beim Einlass ab sofort mit einem Körperscanner kontrolliert. „Wir hatten das schon länger vor, weil bei uns Sicherheit für die Gäste groß geschrieben wird. Angesichts der Vorkommnisse in Solingen und der Verunsicherung der Gäste haben wir das jetzt bereits am vergangenen Wochenende umgesetzt“, sagte gestern Demalya Sytrim, der sich im Club um Logistik und Einkäufe kümmert. Bei den Gästen sei das „sehr gut“ angekommen. Die Scanner reagieren auf metallische Gegenstände. Bei Facebook reagieren zahlreiche Wuppertaler begeistert auf die Ankündigung der Eventlocation.
Das zeigt: Die Diskussionen halten an, wie auch Wuppertal auf den Messer-Anschlag mit drei Toten und mehreren Schwerverletzten in Solingen reagieren kann. Auch im politischen Raum. Wuppertals FDP-Chef Marcel Hafke appellierte gegenüber der WZ, dass „die Polizei und das Ordnungsamt deutlich mehr Präsenz zeigen müssen“. Hafke weiter: „Die Sicherheit in Wuppertal kann man nur mit mehr Präsenz sicherstellen, egal ob es sich um ein Stadtfest, ein Sportereignis oder Alltag handelt. In heutigen Zeiten gibt es ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Ich erwarte hier vom Oberbürgermeister tatkräftiges Handeln und schnelle Umsetzung.“
Wuppertals SPD-Chefin Miriam Scherff geht in der Diskussion nach dem Anschlag „zu viel durcheinander“. Man müsse sich in der Frage einer „strengeren Einwanderungspolitik“ ganz sicher anders aufstellen. Die Frage der Flüchtlingsproblematik sei aber klar zu trennen von „Islamismus und Messergewalt“. Messergewalt gebe es auch unter Deutschen. Scherff sagte: „Wir werden uns als Wuppertaler SPD damit in der nahen Zukunft dezidiert auseinander setzen und eine Gesamtstrategie erarbeiten. Dafür wollen wir auch mit Experten ins Gespräch kommen.“ In Sachen Islamismus plädiert Scherff etwa für mehr „Befugnisse des Bundesnachrichtendienstes bei der Vorratsdatenspeicherung“. »S.16