Kolumne „Es wird schwieriger, Geld zu überweisen“

Überwachung von Hilfsorganisationen in Nicaragua beschäftigt den Partnerschaftsverein Matagalpa.

Die Liebfrauenkirche in Liegnitz: Evangelische Christen bemühen sich um den Erhalt von Kirche und Gemeinde.

Foto: Jörg Eckholdt

Eine Mail der Dankbarkeit erreichte jetzt den Freundeskreis Liegnitz, wie dessen Vorsitzender Jörg Eckholdt mitteilt. Der Verein freut sich mit Pastor Jerzy Gansel über Hilfe für die evangelische Kirche in Liegnitz: „Insgesamt sind circa 12 000 Euro zusammengekommen“, so Eckholdt, „10 000 Euro von der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Rest durch unseren Verein.“  Pastor Gansel schreibt: „Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für Ihre Hilfe bei der Kirche im Rheinland bedanken. Wir haben das Geld Mitte Januar erhalten. Alle Fenster sind bereits bestellt und teilweise bezahlt. Wir werden sie wahrscheinlich im März ersetzen. Es ist fantastisch, dass dies erreicht wurde.“

Die zunehmende Einschüchterung und Überwachung von Ausländern, auch Deutschen, und Hilfsorganisationen in Nicaragua  beschäftigt derzeit den Partnerschaftsverein Matagalpa,  wie Heiner Flötotto vom Freundeskreis berichtet. Aktuell stelle ein Artikel der FAZ die politische Situation treffend dar „und er verdeutlicht den Versuch, ausländische Mitbürger, die oft schon seit Jahrzehnten in Nicaragua leben, einzuschüchtern“, so Flötotto. „Dies wurde uns von Freundinnen und Freunden, zu denen wir Kontakt haben, anschaulich bestätigt. Weiterhin können wir vom Städtepartnerschaftsverein sagen, dass es zunehmend schwieriger wird, über eine normale Bankverbindung Unterstützungsgelder für unsere Kooperationspartner und deren Projekte nach Nicaragua zu überweisen. Wir müssen zunehmend andere Wege suchen, unsere Partnerorganisationen in Matagalpa zuverlässig zu unterstützen.“

In Wuppertals französischer Partnerstadt erschien im Magazin Saint-Etienne Métropole ein Text über die Schokoladenfabrik der Firma Weiss, wie Reiner Brinkmann vom Partnerschaftsverein berichtet: „Diese Schokoladenfabrik ist auch in Wuppertal denjenigen bekannt, die Saint-Etienne kennen, vor allem ehemaligen Schülern, die vor Jahren am von uns organisierten Schüleraustausch teilgenommen und die Fabrik besichtigt haben.“

Maurice Sartre vom Club Franco-Allemand hat den Artikel übersetzt, der bei den Wuppertaler Mitreisenden von damals sicher viele Erinnerungen weckt: „Der Ausgangspunkt dieser schönen Geschichte liegt im Jahre 1875. Der 16-jährige Eugen Weiss, Sohn eines elsässischen Winzers, unternahm damals eine Europareise, um Anfangskenntnisse in verschiedenen Berufen der Schokoladenfabrikation zu erwerben. Drei Jahre später kam er in Saint-Etienne an. Die Produktionsbedingungen dort erschienen ideal, weil Kohle vorhanden war, um Maschinen laufen zu lassen, es zahlreiche Arbeitskräfte, größtenteils Bergmann-Frauen, gab, eine Eisenbahnlinie, um Rohstoffe transportieren zu können und Bänderfabrikanten, um Kunden reich verzierte Schachteln Schokolade anzubieten - die Hauptstadt des Departements Loire galt damals eine als eine Schoko-Hochburg. 1882 nahm Eugen Weiss das Geschäft im Stadtzentrum auf. Er verstand es, allerlei Rohstoffe miteinander zu verbinden und einmalige Geschmacksrichtungen zu schaffen. ,Wir sind eine der ältesten Schokoladenfabriken, die das ganze Spektum beherrscht, von der Bohne bis zur Schokolade’, sagt Valentine Girault-Matz vom Unternehmen.“ Die Palette umfasse mehr als 100 Produkte. Der Betrieb bemühe sich, das Gütezeichen Made in France regional umzusetzen sowie ohne Konservierungsstoffe, künstlerische Aromen und glutenfrei zu produzieren.