Nachwuchs tanzt wie Rihanna & Co.

In der Historischen Stadthalle gaben die mehr als 600 Teilnehmer des „Dance4Fans“ alles.

Foto: Anna Schwartz

Elberfeld. Jede Menge Kreisch-Potenzial in der Historischen Stadthalle beim Dance4Fans-Contest: In 17 Kategorien wurden die jeweils besten drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die deutschen Meisterschaften, die am 5. Mai in Horb stattfinden, ermittelt. Die beiden ADTV-Tanzschulen Schäfer und Schäfer-Koch in Barmen und Elberfeld mit den Inhaberinnen Gabriele Schäfer und Rebecca Joekel waren die Ausrichter des temporeichen Spektakels. 635 Tanzbegeisterte waren in den Altersklassen Kids (6-12 Jahre), Juniors (12-15) und Adults (Erwachsene) von 16 Jahren an ohne Altersbegrenzung am Start. Und mittendrin auch rund 100 Aktive der beiden Wuppertaler Tanzschulen.

Viel Lob für die Organisatoren

Von 8 Uhr morgens an bis kurz vor Mitternacht präsentierten sich die jungen Tänzerinnen und Tänzer live in den Kategorien Solo, Duo, Small Group und Teams auf der riesigen Bühne. Die war drapiert von herabhängenden riesigen Fahnen, auf denen allen Mitwirkenden signalisiert wurde: „Du bist der Star.“ Mitten im großen Saal, dem Schauplatz des Hip-Hop-Festivals, auf einem Podest eine Jury aus eigens dafür ausgebildeten Tanzlehrern, die nicht nur auf Synchronität bei Teams und Small Groups achtete, sondern auch registrierte, ob neben sportlichem Wert und Einfallsreichtum auch der Spaß am Tanz publikumswirksam herübergebracht wurde. Doch da herrschte bei allen kein Mangel, und wer seine Fans mitgebracht hatte, der durfte sich zusätzlich über begeisterte Zustimmung und enthusiastischen Jubel freuen.

Im Zeitalter der Smartphones wurden natürlich alle Darbietungen sofort bildlich festgehalten und anschließend ausführlich analysiert. Liebevoll beobachtet von einigen Eltern, die mit eigens übergestreiften Fan-Trikots deutlich Flagge für ihren Nachwuchs zeigten — auch wenn der harte Rhythmus, der da aus den Boxen dröhnte, nicht unbedingt ihrem Musikgeschmack entsprach. Getanzt wurde nach Choreografien, die mehr als 20 Profis zu den Songs aus den Charts von Rihanna bis zu Ariana Grande erstellen und so den Kids und Teens fortwährend neue Anreize geben.

Dem Teenie-Alter entwachsen waren allerdings die beiden Wuppertaler Duos „12 am“ und „Dream Team“, die beide in der Kategorie Streetstyle Duo das Finale erreichten. Und da brillierten Alena Wellershoff (22) und Marlon Schlüter (34) — sie Tanzlehrerin („auch für Standard und Latein“) und er Betriebswirt — mit „Unknown“ und belegten vor der meist erheblich jüngeren Konkurrenz den ersten Platz. Nicht der einzige Grund zur Euphorie für das fröhliche Duo, denn mit der von ihnen trainierten 19-köpfigen Gruppe „Illusions“ gab es noch eine weitere Finalteilnahme zu feiern. Schade allerdings, dass es für die 19 jungen Mädels in ihren goldfarbenen „Hoodies“ nur zu Platz vier und damit nicht zur DM-Teilnahme reichte.

Das „Dream-Team“ durfte sich zwar über die Finalteilnahme freuen, doch für die Kunst- und Französisch-Studentin Lara Böddicker (25) und den angehenden Arzt Tobias Müller (27) in ihrem originellen Flanell-Pyjama-Look blieb am Ende ein Platz auf dem Treppchen — gemäß ihrem Musik-Titel — nur ein „Sweet dream“. „Für uns steht allein der Spaß im Vordergrund“, nahm der sympathische Mediziner Platz fünf nicht weiter tragisch.

Geradezu überschäumend war die Reaktion der Gäste aus ganz Deutschland, die zum Teil schon in der Nacht mit Bussen zur Historischen Stadthalle angereist waren. „Super Halle, tolle Organisation, großartige Betreuung“, prasselte das Lob auf die Organisatorinnen Gabriele Schäfer und Rebecca Joekel und ihre 70 Mitglieder umfassende Helferschar herab. „Im Vorfeld war es natürlich eine Menge Arbeit, aber wenn dann am Ende so ein Erfolg und so viel Zustimmung stehen, dann hat sich die Mühe doch gelohnt“, freute sich das Orga-Dream-Team.