Nächste Schritte fürs Engelsjahr

Im Januar soll es ein Auftakttreffen aller Beteiligten geben. Bis zum Sommer soll die Grundstruktur des Programms stehen.

Seit Mittwoch sind die Vorüberlegungen zum Engelsjahr öffentlich, die Stadt, Uni, Wuppertal Institut und weitere Akteure sich gemacht haben. Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU) hatte das Konzept, die beiden Koordinatoren Rainer Lucas und Hans-Dieter Westhoff sowie Marcus Issel, den organisatorischen Koordinator der Stadtverwaltung, im Kulturausschuss vorgestellt.

Im WZ-Gespräch machte Nocke noch einmal deutlich, dass nun nicht nur das Geld für Sanierung des Engelshauses und den gläsernen Neubau am Historischen Zentrum gesichert sei, sondern die Stadt zudem noch einmal 550 000 Euro für die Vorbereitungen des Jubiläumsjahres bereit stelle.

Und er wies darauf hin, dass für das Engelsjahr zum ersten Mal Universität, Wuppertal Institut und Stadt so eng zusammenarbeiten: „Wir wollen ein gemeinsames Ziel erreichen“, erklärt er. Es gehe darum, Engels in allen seinen Facetten zu würdigen. Er ist sich sicher: „Davon wird die Stadt auch langfristig profitieren.“

Der nächste Schritt werde ein „Starttreffen“ für alle Beteiligten im Januar sein. In Arbeitsgruppen sollen dann die weiteren Planungen folgen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir vor der Sommerpause 2018 das Programm in einer Grundstruktur haben“, so Nocke.

Erarbeitet ist bereits ein Konzept-Papier, in dem es heißt: „Die Stadt, ihre Bürgerinnen und Bürger und Interessierte aus der ganzen Welt sollen die Möglichkeit haben, Friedrich Engels wiederzuentdecken, als eine der wirkmächtigsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, als Zeitzeugen der industriellen Revolution, als Journalisten und Literaten, Weltbürger und Lebemann, stürmischen Jungehegelianer, kommunistischen Theoretiker und Politiker, Gesellschaftstheoretiker und Naturphilosophen, Unternehmersohn und Manager, und als Wuppertaler“.

Es geht den Planern darum, Engels möglichst vielen Menschen nahe zu bringen, ihn aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Daher sollen sich auch Initiativen aus verschiedenen Bereichen — aus Theater, Tanz, Kunst und Literatur, aus Kirche und Gewerkschaft an der Gestaltung des Engelsjahres beteiligen, für das es ein gemeinsames Logo und ein Motto geben soll. Mit rund 500 000 Euro Kosten rechnen die Planer, davon soll die Hälfte über Fördermittel und Sponsoren hereinkommen.

Ein Teil der Veranstaltungen werden die Sonderausstellungen unter dem Motto „Engels unterwegs“ zu unterschiedlichen Aspekten der Person Engels’ sein, die das Historische Zentrum an verschiedenen Orten der Stadt plant, Kooperationspartner wie die Sparkasse seien sehr interessiert, sagt Nocke.

Das Museum selbst bleibt während der Bauarbeiten für den gläsernen Verbindungsbau zwischen Engelshaus und Kannegießerscher Fabrik geschlossen, die Baustelle wird den Hof nahezu komplett blockieren. Ein sicherer Weg für Fußgänger wäre dann nur mit viel Aufwand und Kosten möglich gewesen, ebenso ein Ersatz für Treppenhaus und Aufzug im Museum, die für den Neubau abgerissen werden.

Weil die Baustelle auch Theaterbesuchern den Weg schwer machen würde, erhält der Containerbau einen neuen Eingang von der Wittensteinstraße mit Treppe und Aufzug. Auch der Transport von Kulissen und Requisiten wird über diesen Weg erfolgen.

300 000 Euro sind dafür veranschlagt. Ein Teil der Investitionen lohnt doppelt: Nach Abschluss der Arbeiten am Historischen Zentrum soll der Aufzug am Haus der Jugend installiert werden und dieses barrierefrei zugänglich machen.