Qualitätsoffensive Innenstadt Neue Bänke sind Rastplätze für Einkäufer
Zentrum. · Die Stadt hat sechs Sitzgelegenheiten für insgesamt 12 500 Euro angeschafft. Weitere Bänke sollen hinzukommen.
Sechs neue Bänke zieren jetzt die Elberfelder Inenstadt und laden mit und ohne Rückenlehne zum Verweilen, Ausruhen und Entspannen „ohne Verzehrzwang“ ein. „Das entspricht genau den Wünschen der Bürger“, berichtete Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler beim Ortstermin und wies darauf hin, dass in absehbarer Zeit noch weitere dazu kommen sollen.
Stolz wurden die in dunklem Grau gehaltenen Sitzgelegenheiten am Donnerstag von Planungs- und Verkehrsdezernent Frank Meyer, Mathis Günther aus dem Ressort Stadtentwicklung und von Bauleiter Dennis Prahl, Ressort Straßen und Verkehr, präsentiert, wobei alle drei beim Probesitzen die Qualität der neuen „Raststätten“ in der City lobten und betonten, dass die Bügel an den Seiten älteren Menschen das Aufstehen erleichtern.
Die Bänke sind als
Schlafplatz zu unbequem
Die auf dem Pflaster festgeschraubten Bänke dürften auch muskelbepackte Rowdies vor Probleme stellen. „Die lassen sich selbst von zwei Mann nicht so ohne weiteres transportieren“, so Meyer, der auch auf das besondere Material hinwies, das sich weder stark abkühlt noch bei Hitze so aufheizt, dass man glaubt, auf einem Grill zu sitzen. „Am liebsten wäre mir ja Holz als Material gewesen, doch das ist einerseits zu teuer und wäre andererseits auch in der Pflege zu aufwändig“, so Baudezernent Meyer.
Die Sitzfläche ist für drei Personen vorgesehen, deren Plätze durch abgestumpfte Spitzen getrennt sind. jedoch so, dass auch Menschen mit ausladender Sitzfläche keinen unbequemen Platz finden. „Allerdings eignen sich die Bänke nicht als Schlafgelegenheit“, erklärte Bauleiter Dennis Prahl.
Rückenlehnen nähmen
zu viel Platz weg
Die durch das Kommunale Investitionsprogramm aus dem Förderprogramm des Bundes finanzierten Bänke stehen derzeit am Anfang und am Ende der Herzogstraße, am „Turmhof“, am „Mäuerchen“ und in der „Schönen Gasse“, die gleich durch zwei Bänke, eine mit und eine ohne Rückenlehne, verschönert wurde.
Passant André Koton hatte darauf Platz genommen, lobte die Sitzqualität und fühlte sich ebenso wohl wie die Oma, die in der Herzogstraße mit ihrem Enkel genüsslich ein Eis löffelte. Die Frage, warum nicht alle Bänke mit einer bequemen Rückenlehne ausgestattet worden seien, beantworte Frank Meyer: „Die Elberfelder City hat viele enge Straßen, und in denen würden Bänke mit Rückenlehnen so viel Platz einnehmen, dass der Publikumsverkehr gestört, aber auch die Rettungswege eingeengt würden.“
Wie Mathis Günther vom Ressort Stadtentwicklung erklärte, soll es vom Döppersberg aus über die Poststraße bis zum Kerstenplatz ein einheitliches neues Pflaster geben, das sich an dem Bild des neuen Döppersbergs orientiert. Das wird sich dann zwar von den Nebenstraßen wie Turmhof, Schwanenstraße oder Mäuerchen unterscheiden, die ihrerseits aber gleichermaßen ein einheitliches Bild abgeben sollen.
„Ein zu großer Material-Mix sähe unvorteilhaft aus“, findet Frank Meyer, der dann so, wie auch die anderen Mitglieder der Gruppe, kopfschüttelnd zur Kenntnis nahm, dass die optisch gefälligen Bänke – wie die Zigaretten-Kippen rund um die Bänke eindeutig belegten – auch schon von Rauchern für eine Zigarettenpause genutzt worden waren.
„Für die Sauberkeit und das äußere Bild der Stadt sind in erster Linie die Wuppertaler selbst verantwortlich. Platt getretene Kaugummis, Zigarettenkippen oder ausgegossene Getränkereste zeigen, dass sich viele Mitbürger dieser Verantwortung nicht bewusst sind.“ Die neuen Bänke sind Teil der Qualitätsoffensive Innenstadt. Insgesamt 1,8 Millionen Euro hat die Stadt in die Frischzellenkurz der Elberfelder City kosten lassen, wovon die neuen Bänke mit 12 500 Euro zu Buche schlugen.