Sanierung Neue Dachabdichtung für Sparkassenturm
Elberfeld. · Arbeiten am Flachdach sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen sein.
Dachdecker dürfen schon von Berufs wegen keine Angst vor großen Höhen haben, doch die Arbeit, die die Handwerker derzeit auf dem Flachdach des 20. Geschosses des Sparkassenturmes am Islandufer vollführen, liegt jenseits der üblichen Aufträge. In einer Höhe von etwa 75 Metern erneuern sie die Dachabdichtung des 1971 in Betrieb genommenen Gebäudes. Nötig wurde die Arbeit, weil die Dachabdichtung des Hochhauses nach fast einem halben Jahrhundert undicht und nass geworden ist und komplett erneuert werden muss, wie der Sprecher der Stadtsparkasse Wuppertal, Florian Baumhove, erklärt.
Im vergangenen August hatten die Arbeiten am Dach des Wuppertaler Wahrzeichens begonnen, in den kommenden Wochen sollen sie beendet sein. Das alte Dach hatte eine Dämmung aus Kork und mehreren Lagen Bitumen. Auf etwa 300 Quadratmetern soll nun eine mineralische Wärmedämmschicht aufgebracht werden, auf die wiederum Bitumen und mehrere Polymerbitumenbahnen kommen. Die gesamte Fläche wird mit Gehwegplatten aus Beton abgedeckt, die auf einer Splittschicht lagern. Statiker hatten im Vorfeld die neuen Materialien auf Gewicht und Verwendbarkeit überprüft.
Wegen des teilweise schlechten Wetters hat sich der Bauablauf den Angaben zufolge „um ein bis zwei Monate verzögert“. Bislang sei man mit den durchgeführten Arbeiten „sehr zufrieden“, heißt es. Zur Höhe der Baukosten macht der Sprecher der Stadtsparkasse keine Angaben. Derzeit arbeiten rund 600 Sparkassen-Mitarbeiter am Standort am Islandufer. Ihre Arbeit sei durch die Dacherneuerung nicht beeinträchtigt gewesen.
Allerdings mussten die Besucher und Kunden der Sparkasse kleinere Umwege in Kauf nehmen. So ist der Eingangsbereich zu den Geldautomaten unterhalb des Sparkassenturmes teilweise mit Absperrgittern zugestellt.
Baustoffe werden in „Big Bags“ vom Dach heruntergehoben
Zudem stellt die Erneuerung des Daches auch die beauftragten Handwerker vor besondere Herausforderungen. So mussten die Baustoffe der alten Dachbedeckung mithilfe eines Krans in „Big Bags“ vom Dach heruntergehoben werden. Jeder dieser Säcke fasst etwa 50 Tonnen Material. Der auf dem Dach liegende Kies wurde mit einem speziellen Saugwagen entfernt. Das neue Material wird über einen Lastenaufzug, der auf der Nordseite des Gebäudes angebracht ist, nach oben gebracht. Mit der Sanierung der Dachfläche wurde ein darauf spezialisiertes Dachdeckerunternehmen beauftragt.
Der Bau des Sparkassenturms hatte im Jahr 1969 begonnen. Gebaut nach einem Entwurf des Düsseldorfer Architekten Paul Schneider-Esleben wurde zunächst der innere Kern mit Treppen und Aufzugschächten erbaut, dann die Etagen von oben nach unten daran gehängt. Das ungewöhnliche Verfahren hat den statischen Vorteil, dass in den Räumen keine Stützen nötig sind.