FOC Neue Pläne für die Direktion kommen gut an
Zentrum. · IG1, ISG Poststraße und der Handelsverband sehen einen möglichen Umzug der WSW zum Döppersberg positiv. Das FOC-Aus ermögliche neue Perspektiven.
Die FOC-Pläne für die ehemalige Bahndirektion stehen auf der Kippe. Stattdessen sollen die WSW in die Immobilie am Döppersberg ziehen (die WZ berichtete). Aus Sicht von Marco Trienes von der Wuppertaler Wirtschaftsförderung wäre dies eine Chance für den Wuppertaler Einzelhandel. Zu der möglichen neuen Nutzung des Direktionsgebäudes wolle er sich nicht äußern, „das wäre Kaffeesatzleserei“. Aber sollte das FOC nicht kommen, herrsche endlich Klarheit für Händler in der City.
Bislang sei die Situation „nebulös und diffus gewesen“. Kommt das FOC, kommt es nicht? Bei vielen potenziellen Mietern habe es deshalb ein Abwarten gegeben. Ein Punkt, den auch die IG1 als Vertreter des Handels immer wieder vorgebracht hatte. Kritiker warfen aber auch regelmäßig ein, dass die unklare Situation rund ums FOC gerne als Ausrede genutzt worden wäre, den eigenen Stillstand zu erklären.
Ralf Engel nennt FOC-Vorhaben
Phantomplanung
Sollte sich bewahrheiten, dass jemand anderes in die Direktion zieht, „könnte der Einzelhandel nun seine Ideen umsetzen“, ist Trienes überzeugt. Wobei er betont, dass der Einzelhandel seine Probleme habe, die es anzugehen gelte, „ob mit oder ohne FOC“. Es gehe darum, die Aufenthaltsqualität zu steigern, die Vielfalt an Angeboten, Events zu schaffen, damit Leute in die City kommen.
Gefordert seien nun die IG1, die Immobilien- und Standortgemeinschaft ISG Poststraße/Alte Freiheit, aber auch die Stadt. Wichtig sei, dass der Dialog, den es bereits gebe, noch ausgebaut werde, die Netzwerke genutzt werden. „Es braucht einen 360-Grad-Blick“, sagt Trienes. City bedeute nicht mehr nur Einzelhandel, sagt er und verweist auf Konzepte wie die Qualitätsoffensive Innenstadt.
IG1 sieht durch die mögliche Neuplanung neue Perspektiven
Zu den FOC-Plänen für die ehemalige Bahndirektion gab es aus Kreisen des bergischen Einzelhandels von jeher kritische Stimmen. Ralf Engel vom Handelsverband Nordrhein-Westfalen–Rheinland wundert sich nicht über die aktuelle Entwicklung und spricht von einer „Phantomplanung“. Er kritisiert, dass zum FOC am Döppersberg „den Handel nie jemand gefragt hat“. Elberfeld und damit Wuppertal hätten das Nachsehen: „Man hat im Grunde vier Jahre verschenkt.“
Nun sei entscheidend, dass das DOC Remscheid auf den Weg gebracht und damit „eine Investition von rund 165 Millionen Euro endlich umgesetzt wird“.
Die Elberfelder Interessengemeinschaft IG1 sieht eine mögliche Nutzung der ehemaligen Bahndirektion durch die Wuppertaler Stadtwerke positiv: „Das war vor Jahren ja schon einmal im Gespräch“, sagt Matthias Zenker vom IG1-Vorstand am Montag im Gespräch mit der WZ. „Es wäre eine gute Entscheidung und böte neue Chancen für den Einzelhandel.“ Der hatte zuletzt insbesondere im Bereich Neumarkt/Klotzbahn und Rathaus-Galerie zunehmend mit Fluktuation und Leerstand zu kämpfen.
Der Verzicht auf ein FOC am Döppersberg eröffne neue Perspektiven und einen Richtungswechsel, auch was Sortimente angehe, hofft man bei der IG1. „Wünschenswert wäre eine Revitialisierung der Elberfelder Innenstadt“, sagt Matthias Zenker: Auf dass der gegenwärtige Schwebezustand und die Zeit des Sitllstands zu Ende gehe.
Die ISG Poststraße/Alte Freiheit würde eine Ansiedlung der WSW-Hauptverwaltung in der ehemaligen Eisenbahndirektion am Döppersberg begrüßen. „Für uns wäre es sehr erfreulich, wenn es schnellstmöglich Klarheit über die Zukunft dieser wichtigen Immobilie in unserem Umfeld gäbe“, sagt ISG-Geschäftsführer Nikolai Espenschied. „Planungssicherheit bei der Eisenbahndirektion wäre immens wichtig für künftige Standortentscheidungen in unserem Gebiet“, so Espenschied weiter.
ISG Poststraße: Hängepartie
hat der City nicht gut getan
Die jahrelange Hängepartie in Sachen FOC hat aus Sicht der ISG der gesamten Elberfelder City nicht gut getan, da sie Interessenten aus dem Handel massiv verunsichert habe. Umso positiver sähe es die ISG, wenn die WSW sich für den Döppersberg entschieden. „Die Ansiedlung so vieler neuer Arbeitsplätze wäre ein starkes Signal für die Elberfelder City, davon würde das gesamte Umfeld profitieren“, freut sich Nikolai Espenschied.