Ärger bei Reisenden in Wuppertal Neue Ticketautomaten im Hauptbahnhof stiften Verwirrung

Wuppertal · Die grünen Automaten vom VRR sind in der Menüführung komplizierter. Einige Pendler stellte das bereits vor Probleme.

Im Wuppertaler Hauptbahnhof stehen seit kurzem neue Ticket-Automaten des VRR.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Außer Betrieb genommene rote Ticketautomaten, lange Schlangen im DB-Reisezentrum und verwirrte Gesichter vor den neuen grünen Automaten: dies ist die Szenerie an einem Mittwochnachmittag am Wuppertaler Hauptbahnhof. Die Umstellung des Ticketverkaufs für den Nahverkehr von den DB- zu den neuen VRR-Automaten bringt viel Verwirrung mit sich. Drei Wochen nach deren Einführung haben viele Fahrgäste immer noch Probleme, den richtigen Automaten für ihre Fahrkarte zu finden. Denn die neuen VRR-Automaten, die seit Dezember von der französischen Firma Transdev vertrieben werden, geben zwar sowohl Nah- als auch Fernverkehrstickets aus, jedoch funktioniert die Menüführung etwas anders. Es ist nicht mehr möglich wie gewohnt über die erste Benutzeroberfläche sein Reiseziel anzugeben, sondern es muss gezielt auf Fernverkehr geklickt werden. Andernfalls kann es vorkommen, dass man nur für die Benutzung von Regionalzügen berechtigt ist und dadurch plötzlich nicht mehr drei, sondern sechs Stunden nach Hamburg braucht.

„Anlaufschwierigkeiten“ sollen schnellstmöglich behoben werden

Dass einige Kunden wegen der vielen Automaten überfordert sind, bestätigt auch ein Mitarbeiter des Reisezentrums am Hauptbahnhof auf Nachfrage der WZ. Es sei nicht klar, welcher Automat zu welchem Unternehmen gehöre, daher wird oft bei den Mitarbeitern nachgefragt. Längere Schlangen und in der Folge längere Wartezeiten am Schalter sind die logischen Konsequenzen. „Teilweise weiß man nicht, welches Ticket man denn jetzt für welche Strecke braucht. Dann kann es schnell vorkommen, dass man auch mal zu viel zahlt. Die Bedienung ist viel komplizierter als bei den bisherigen Automaten“, ärgert sich eine Passantin. Sie wurde schon von mehreren Personen am VRR-grünen Automaten angesprochen, ob sie ihnen helfen könne, weil sie die gewünschte Option nicht finden konnten, erzählt sie weiter. Auch WZ-Leser Ralf Werner schilderte seine Erfahrungen mit den vermeintlich optimierten Geräten. Er versuchte am vergangenen Samstag sein Glück, jedoch scheiterte er an allen vier Automaten, da die Fernverkehr-Software nicht hochlud und die EC-Karten-Bezahlfunktion ebenfalls ihren Geist aufgegeben hatte. Ein kurzer Selbsttest bestätigte diese Aussage: die Software brauchte über eine Minute, um alle Fernverkehrshaltestellen anzuzeigen. Man sollte also lieber Zeit mitbringen.

Dino Niemann, stellvertretender Pressesprecher des VRR, betitelt diese Probleme als „Anlaufschwierigkeiten“, mit denen der VRR auch nicht zufrieden sei. Dies läge vor allem an der Performance des Systems, wobei aber stetige Verbesserung in Sicht sei.