Verkehr Zweierlei Automaten: Verwirrung um Ticketkauf im Düsseldorfer Hauptbahnhof

Neue grüne vom VRR und alte rote Fahrkarten-Automaten von der DB plus eine Warteschlange im Kundencenter: Viele Kunden haben damit Probleme.

In der Eingangshalle im Hauptbahnhof stehen alte DB- und neue VRR-Ticketautomaten nebeneinander.

Foto: Alexander Schulte

Auch gut drei Wochen nach der Einführung von neuen Ticketautomaten des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) haben viele Fahrgäste Schwierigkeiten, im Düsseldorfer Hauptbahnhof an die richtige Fahrkarte zu kommen. „Vor allem morgens und am späteren Nachmittag herrscht oft Chaos an den Automaten, aber auch in der neuen Verkaufsstelle im Zeitungs- und Buchladen“, berichtet WZ-Leserin Simone Kuppe. Die Kontrollrecherche am Dienstag im Hauptbahnhof bestätigt ihre Beobachtung: Immer wieder stehen Kunden ratlos vor den Ticketautomaten oder sie müssen eine Nummer in der Verkaufsstelle ziehen und längere Wartezeiten in Kauf nehmen, weil sie zeitweise nur ein Mitarbeiter bedienen kann. Eines der Probleme seit dem 15. Dezember: Neben dem Dutzend neuer grün-weißer VRR-Automaten stehen auch noch einige rote Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn. Im Reisezentrum der Bahn zeigen Schilder an, dass seit Mitte Dezember keine Fahrkarten mehr für den Nah- und Verbundverkehr verkauft werden. Davor konnte man an den DB-Automaten alle Tickets kaufen, auch für Fahrten nur im VRR. Umgekehrt jedoch kann man an den neuen „grünen“ Automaten auch Tickets für die Fernstrecke kaufen, zum Beispiel nach Berlin. Aber: Klickt man nicht dezidiert auf das Feld „Fernverkehr“, bekommt man einen Fahrschein, der nur zur Reise mit Regionalzügen berechtigt, nicht aber mit ICE oder IC. Heißt: Man braucht nicht gut vier, sondern acht bis neun Stunden für die Fahrt in die Bundeshauptstadt.

Zum Hintergrund: Nach einer Neuausschreibung des Ticketings verkauft seit 15. Dezember in den Bahnhöfen nicht mehr die DB die Fahrkarten für den Verkehr im VRR, sondern der französische Nahverkehrsanbieter Transdev. Von den rund 540 Automaten sind etwa 100 verschwunden, der VRR soll durch den neuen Partner rund zehn Millionen Euro einsparen. Für den Stadtverkehr innerhalb Düsseldorfs bleibt die Rheinbahn verantwortlich für den Ticketverkauf. 

Der VRR räumt auf Anfrage ein, dass der Vertrieb über die neuen Automaten „mit einigen Anlaufschwierigkeiten gestartet ist“. Kunden hätten vor allem „Systemprobleme“ bemängelt, von der Ticket-Verfügbarkeit über Ausfälle bis zu Vandalismus. Nun aber bessere sich die Lage stetig und man sei weiterfest davon überzeugt, dass die neuen Automaten kundenfreundlicher sind. Das stimmt im Prinzip auch – wenn man denn am richtigen Automaten landet und nicht an den „Restanten“ der DB. Zudem trauen sich offensichtlich viele Kunden nicht zu, den Automaten richtig zu bedienen. Nur so lässt sich der Andrang in der neuen Service- und Verkaufsstelle im „Press & Books“-Shop erklären. Den müssen freilich auch diejenigen aufsuchen, die eine Dauerkarte für Bus und Bahn (Ticket 1000, Ticket 2000 etc.) kaufen oder verlängern wollen.