Neue Wege: Investor baut einen Kindergarten für die Stadt

Um dem Kitaplatz-Mangel entgegenzuwirken, geht die Stadt am Arrenberg neue Wege.

Neue Wege: Investor baut einen Kindergarten für die Stadt
Foto: Andreas Fischer

Arrenberg. Felix hält den Bauplan in der Hand, schaut zum Bagger hinüber und strahlt. „Da kommt unsere neue Kita hin“, sagt der Junge, der eine der beiden städtischen Kitas an der Simonsstraße besucht. Im Januar 2016 soll der Nachwuchs allerdings umziehen — in einen nagelneuen Kindergarten an der Arrenberger Straße.

Neu ist auch das Finanzmodell: Am Arrenberg baut nicht die Stadt, sondern ein Investor aus dem Sauerland. Der Plan: Der Bauherr errichtet die Kita für 120 Kinder, die Stadt zahlt Miete. Und nach 25 Jahren gehört das Gebäude wieder der Kommune. So sieht es der Erbbaurechtsvertrag vor.

Zum Vergleich: Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf eine Summe zwischen zwei und drei Millionen Euro. Geld, das die klamme Stadt derzeit nicht hat. Stattdessen zahlt die Kommune 10,21 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Nutzfläche von etwa 1100 Quadratmetern sind das etwa 11.300 Euro pro Monat.

Für Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) ist das Modell die Blaupause für andere Stadtteile. Denn der Bedarf an Kita-Plätzen ist nach wie vor hoch. Kühn: „Wir suchen nach passenden Grundstücken — vor allem in Barmen. Das Areal am Arrenberg passt in jeder Hinsicht.“

Bis vor wenigen Wochen war dort der Betriebshof des Sport- und Bäderamtes untergebracht. Der ist In die Fleute umgezogen. Die neue Kita nach Investorenmodell fügt sich in die Lücke zwischen Bolzplatz und Jugendtreff. Kühn: „Das ist ideal.“

Der Bauherr — er will nicht genannt werden — habe im Ausschreibungsverfahren gute Referenzen nachgewiesen. Supermärkte und öffentliche Gebäude gehören dazu.

Und Felix? Er und seine Kindergartenfreunde sehen regelmäßig auf der Baustelle für „ihre“ neue Kita nach dem Rechten, haben ein Bautagebuch angelegt und jede Menge Bilder gemalt. Und Verschönerungspläne gibt’s auch schon: Die meterhohe Mauer an der hinteren Grundstücksgrenze wollen die Kinder bemalen — nach dem Einzug im Januar 2015.