Neuer Pate für Cronenberg
Karl-Heinz Schmitz vertritt künftig den Oberbürgermeister in der Bezirksvertretung.
Cronenberg. Ein Optimierungs-Gen habe er, sagt Karl-Heinz Schmitz (60). Immer wieder versuche er, Abläufe zu verbessern, erzählt der Betriebswirt und Verwaltungsfachmann. Das könnten gute Aussichten für die Bezirksvertretung (BV) Cronenberg sein: Der Leiter des Ressorts „Zentrales Fördermanagement“ ist jetzt der „Pate“ des Stadtteilparlaments.
Am 21. Februar wird er das erste Mal offiziell an einer Sitzung teilnehmen. Zur Novembersitzung hatte er es noch nicht geschafft — zu kurzfristig hatte Oberbürgermeister Andreas Mucke ihm das Amt übertragen. Denn ein Pate nimmt als Stellvertreter des Oberbürgermeisters an Sitzungen teil, kann bei Bedarf die Kommunikation zwischen Politik und Verwaltung unterstützen.
Mit dem bisherigen Paten war das zuletzt nicht mehr gelungen — zwischen den Cronenberger Politikern und Jochen Siegfried, Leiter des Bürgeramts, zu dem auch die Bürgerbüros gehören, lief es nicht mehr rund „Er genoss schon länger nicht mehr unser Vertrauen“, sagt Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé. Sicher hat zu dem schlechten Verhältnis die Diskussion über die Öffnungszeiten und die Angebotspalette in den Bürgerbüros beigetragen. Und auch die hartnäckige Forderung aller Bezirksvertretungen nach einer zusätzlichen Geschäftsführerstelle.
Jetzt ist Karl-Heinz Schmitz Mittler in die Stadtverwaltung. „Ich bin gespannt, welche realistische Erwartung die BV an ihren Paten hat“, sagt er. „Ich gehe unvoreingenommen an die Aufgabe heran.“ Er sei politisch neutral, betont er. Er vertrete den Oberbürgermeister nicht politisch, sondern als Chef der Verwaltung.
Er werde sich im Vorfeld der Sitzung ansehen, was auf der Tagesordnung steht, gegebenenfalls abklopfen, ob es zu den geplanten Themen in der Verwaltung schon eine Haltung gibt. Grundsätzlich geht er aber davon aus, dass die Kommunikation auf normalem Weg funktioniert: „Ich bin für die Problemfälle da.“ Er könne nachhören, wenn es auf Anfragen oder Aufträge der BV keine Reaktion gebe. „Ich kann dafür kämpfen, wenn etwas nicht gut läuft — da kommt mein Optimierungs-Gen wieder zum Vorschein.“ Cronenberg kennt er noch nicht, „das muss ich ehrlich sagen: Beruflich und privat hat es mich dorthin noch nicht verschlagen.“
Denn er kümmert sich bei der Stadt darum, dass Fördergelder beschafft werden, unter anderem im Rahmen von Programmen wie Soziale Stadt. Und die haben mehr mit den östlichen Stadtteilen zu tun. Auch bei der Nordbahntrasse war er involviert, bei Döppersberg, Arrenberg, Nordstadt und Mirker Bahnhof. „Jetzt steht das Pina Bausch Zentrum an.“
Die Idee eine eigene Abteilung für das Thema Fördermittel einzurichten, hatte er selbst: „Das ist ein Kind von mir.“ Das sei durch sein Bedürfnis entstanden, Prozess zu optimieren. Denn Förderungen von EU, Bund und Land jeweils zu beantragen und zu verwalten, sei komplex: „Das kriegen Sie nur unter einen Hut, wenn Sie Förderfachleute haben.“ Seit 1999 habe es eine Koordinierungsstelle dafür gegeben, sei 2009 das Ressort „Zentrales Fördermanagement“. Seit 2015 ist er Leiter der Stelle, zu der außer ihm noch sieben Mitarbeiter gehören. Inzwischen macht die Idee Schule: Andere Städte lassen sich zeigen, wie eine solche Stelle arbeitet.