Neuer Super-Drucker für die Bergische Uni

Studierende der Druck- und Medientechnologie können an einer neuen Maschine Projektarbeiten realisieren.

Wuppertal. Eine Milliarde Euro Forschungsinvestitionen und 400 Patente summten nach Albert Brenner auf dem Campus Freudenberg im Gebäude FL wie ein Staubsauger konstant vor sich hin. Der Marketing Direktor der Firma Xerox war gekommen, um zusammen mit Uni-Rektor Lambert T. Koch und Ulrich Jung, Professor für Offset- und Digitaldruck, die Digitaldruck-Maschine iGen3 in Betrieb zu nehmen.

„Ein Anlass zum Feiern“, sagte Koch. Ulrich Jung sah man die Freude an, als er neben der etwa zehn Meter langen, doch recht unscheinbar gehaltenen Maschine stand. „Da steckt eine Menge Maschine drin“, versicherte er. Im ersten Drucklauf wurden Schwebebahn-Ansichtskarten für die Gäste produziert.

Die iGen3 ist seit gut acht Jahren auf dem Markt, den sie damals „revolutioniert“ habe, so Brenner. Sie werde unter anderem für den Druck von Büchern, Katalogen, Broschüren, Rechnungen und Kontoauszügen eingesetzt.

Das Besondere an der Maschine der Uni sei laut Jung, dass sie große Mengen in hoher Qualität drucken kann. Dabei sei auch das zwanzigtausendste Exemplar genau so hochwertig wie das erste, sagte Brenner. „Das Digitaldruckverfahren arbeitet nicht mit eine Druckplatte wie beim Offset-Druck, sondern erzeugt bei jedem Umlauf immer wieder ein neues Bild“, erklärte Jung. Bei exakter Programmierung erhält sich so die Qualität des Druckes.

Auch ist es dem Bediener so möglich, variabel zu Drucken: Man kann ein gleichbleibendes Formular, etwa den Brief einer Krankenkasse an eine Vielzahl von Mitgliedern, immer wieder mit neuen Daten, in dem Fall Namen und Adressen, bestücken. „So kann man auch einen personalisierten Autokatalog erstellen“, sagte Jung.

Ulrich Jung berichtete, dass die Dunkelziffer der Zeugnisfälschungen bei gut 30 Prozent liegt — „in unterschiedlichem Ausmaß.“ Zur Fälschungssicherheit kann Jung eine Ziffer erstellen, die durch einem Algorithmus aus allen Noten hervorgeht und auf das jeweilige Zeugnis gedruckt wird. „Rückwärts gerechnet muss man dann wieder auf die Ziffer kommen“, sagte Jung. Auch bei Konzertkarten können Sicherheitsmerkmale eingedruckt werden.

Die Maschine wird in Vorlesungen eingebunden. „Jeder Student soll ein Spielprodukt erstellen“, erzählte Jung. Studierende säßen viel am Rechner, weil das Datenmanagement wichtig sei. Zum Ausprobieren brauche man die Maschine.

Im Vergleich zur neueren iGen4, die produktiver ist, muss man bei der iGen3 laut Brenner viel manuell machen. Das sei wie beim Auto. „Für die iGen3 müssen sie richtig fahren können“, betonte Brenner. Das sei ideal für die Ausbildung der Studierenden.