Neues Gewerbe auf Kasernengelände

Die Firma Herberts Industrieglas zieht von Barmen in einen Neubau auf Lichtscheid.

Foto: Stefan Fries

Lichtscheid. Zuwachs auf dem alten Kasernengelände: Die Firma Goldbeck West baut als Generalunternehmer an der Heinz-Fangman-Straße den neuen Standort für die Herberts Industrieglas GmbH. „Der Bauantrag ist eingereicht“, erklärt Projektleiter Jens Kleinoth. Man hoffe, spätestens im November mit den Tiefbauarbeiten starten zu können. Ende des dritten Quartals in 2019 soll der Neubau dann stehen.

Herberts Industrieglas produziert seit der Firmengründung an der Gewerbeschulstraße in Barmen. Dort reicht der Platz allerdings nicht mehr aus, wie Karl Schuller, Geschäftsführer und Mitinhaber, erklärt. 1500 Quadratmeter stünden dort für die 24 Mitarbeiter zur Verfügung, die Produktion erfolge „praktisch im Hinterhof“. Dazu komme eine angemietete Fläche, wo der Vertrag allerdings auslaufe.

Das hätte schließlich den Ausschlag gegeben. „Der Standortwechsel war schon länger angedacht“, erklärt Schuller. Gut vier Millionen Euro wird Herberts Industrieglas, die unter anderem Schaugläser für Druckbehälter etwa in der Tiefseeforschung oder für die chemische Industrie produzieren, in den Neubau investieren.

Karl Schuller, Geschäftsführer Herberts Industrieglas

Die Firma Goldbeck West mit Sitz in Monheim, die ihr Engagement im Bergischen Land in Zukunft ausweiten will, wird dafür eine Produktionshalle (3000 Quadratmeter) mit Büroanbau (600 Quadratmeter auf zwei Etagen) errichten. Aktuell befindet sich dort noch ein Brachgelände. Früher, weiß Kleinoth, wurde die Fläche als Abstellmöglichkeit für Militärfahrzeuge genutzt.

Für den neuen Standort von Herberts war auch Velbert im Gespräch, wie Karl Schuller erklärt. Man habe sich aber auch aus Traditionsgründen für Wuppertal entschieden. „Die Familie Herberts kennt man in Wuppertal“, betont Schuller. Im vierten Quartal 2019 soll der Umzug abgeschlossen sein, kündigt der Geschäftsführer an. Das alte Gelände an der Gewerbeschulstraße werde veräußert.

Vermittelt hat das Areal auf Lichtscheid Martin Lietz von der Städtischen Wirtschaftsförderung, der seit Jahren das ehemalige Kasernengelände betreut. 2004 hatte das der niederländische Bauunternehmer Dirk Wessels vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW übernommen und vermarktet seitdem die Grundstücke. Insgesamt umfasst das Gelände der beiden Kasernen — Colmar-Kaserne im Westen und Diedenhofen-Kaserne im Osten — rund 400 000 Quadratmeter. Außer Gewerbe steht dort unter anderem auch das Hotel Park Villa.

Der Großteil der mehr als 20 Flächen sei schon veräußert beziehungsweise gebe es Interessenten, sagt Lietz zufrieden. Er hebt das Zusammenspiel zwischen Wirtschaftsförderung und privatem Grundstückseigentümer hervor. Demnächst soll es weitere Vollzugsmeldungen geben. Unter anderem ist auch ein neuer Busparkplatz geplant, für die Mitarbeiter der Firmen, die sich auf dem Gelände angesiedelt haben. Wirklich zu haben sei eigentlich nur noch eine Fläche, sagt Lietz zufrieden. Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) befürwortet die Ansiedlung auf Lichtscheid und sieht die Standortwahl „als Bekenntnis zu Wuppertal“ an.