„Niemand wird nur an den Weihnachts-Feiertagen dick“
Jeder zweite Wuppertaler hat Übergewicht. Abhilfe schaffen Sport und gute Ernährung.
Wuppertal. Normalgewicht bedeutet in Wuppertal immer stärker Übergewicht: Bei den Männern tragen 63,1 Prozent zu viele Kilos mit sich rum, auch bei den Frauen sind es bereits 40,6 Prozent. Der Grund dafür ist ganz simpel: Wir essen zu viel und machen zu wenig Sport.
Prof. Melchior Seyfarth, Chefarzt der Kardiologie im Helios-Klinikum sieht bereits eine „Epidemie der Altersdiabetes“, deren Auslöser Übergewicht sein kann.
„Im Sommer fällt mir schon auf, dass immer mehr Wuppertaler Übergewicht haben“, sagt Diplom-Oecotrophologin Daniela Schröder. Die Wuppertalerin berät in ihrer Praxis Übergewichtige, die abnehmen wollen. Das berühmte Kilo zu viel bedeutet in der Statistik bereits Übergewicht, ist aber noch nicht so schlimm, findet auch die Ernährungswissenschaftlerin. „Wenn der Body-Maß-Index über 30 liegt, ist Abnehmen eine Kann-Entscheidung, ab 35 ein Muss“, sagt sie. Das Rezept ist einfach: Sport als Unterstützung und Nahrung umstellen. „Wenig Fett, viel Obst, Gemüse, drei mal die Woche Fleisch, viel Vollkorn“, zählt sie auf. Wer Ernährungsrichtlinien beachte, könne gut abnehmen. Dabei muss es keine „Brigitte-Diät“ sein. Die funktioniere auch, „aber ich muss neue Rezepte lernen, Zutaten kaufen und dann eine Stunde überlegen, was ich denn jetzt koche. Da verliert man die Lust auf die Diät“, sagt Schröder. Da sei es besser, seine gewohnten Mahlzeiten umzustellen. „Am einfachsten ist es, die Fette zu reduzieren. Statt Butter Tomatenmark oder Senf nehmen.“
Überstürzt auf den Weihnachtsbraten zu verzichten, sei nicht der richtige Weg: „Niemand ist an Weihnachten dick geworden“, sagt Schröder. Es gehe darum, täglich bewusst zu essen, Feste dürfe man genießen. Klüger sei es, als Vorspeise einen Salat mit wenig Öl zu essen. „Dann hat man schon etwas im Magen, wenn der Hauptgang kommt.“