Nordbahntrasse: Wuppertal Bewegung wird zur Bauherrin
Nordbahntrasse: Stadt und Initiative einigen sich auf ein gemeinsames Vorgehen.
Wuppertal. Die Wuppertal Bewegung wird die Bauherrin für die Nordbahntrasse. Mit dieser Konstruktion, so heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Stadt Wuppertal und der Bewegung, sei das Projekt Nordbahntrasse am besten zu realisieren. Am Freitag hat der Lenkungsausschuss dies entschieden. Der Rat muss diesen Beschluss noch absegnen.
"Ich freue mich riesig, dass wir jetzt zusammen in die Umsetzungsphase dieses genialen Projektes einsteigen. Die Trasse hat eine große Bedeutung für unsere Stadt", jubelte denn auch am Freitag Oberbürgermeister Peter Jung und sicherte der Wuppertal Bewegung Unterstützung und Hilfe der Stadt zu. Auch Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Bewegung, gab sich optimistisch: "Mit der Wuppertal Bewegung und einern noch zu gründenden Bau- und Betriebsgesellschaft Nordbahntrasse/Jackstädt-Weg als Bauherrin des Projektes schätzen wir die Chancen einer kurzfristigen Projektrealisierung am höchsten ein."
Was sich nach kaum zu überbietender Einstimmigkeit anhört, ist jedoch offenbar ein Burgfrieden, den die Wuppertal Bewegung und die Stadt nach heftigen Differenzen geschlossen haben, um das Vorzeigeprojekt in der Stadt nicht zu gefährden. Nach Informationen der WZ hätte der innerstädtische Abschnitt der Trasse um knapp fünf Millionen Euro teurer werden sollen, weswegen die Wuppertal Bewegung darauf gedrängt haben soll, als Bauherrin zu fungieren. Ziel: Die Bewegung traut sich offenbar eher als die Stadt zu, die Kosten im vorher avisierten Rahmen zu halten.
Die Umsetzung des geplanten Rad- Skate- und Wanderweges hakte in der Vergangenheit trotz der gesicherten Finanzierung, weil Stadt und Wuppertal Bewegung sich gegenseitig immer wieder vorwarfen, das Projekt zu behindern. Zudem kam es zu Differenzen mit Umweltschützern, die etwa eine schützenswerte Fledermauspopulation im Tunnel Schee durch die Nordbahntrasse bedroht sahen.
Als erster Abschnitt der Trasse soll der innerstädtische Bereich zwischen dem Ex-Haltepunkt Dorp und der Kohlenstraße realisiert werden. Für die zehn Kilometer lange Strecke rechnet die Stadt mit jährlichen Betriebs- und Folgekosten von knapp 500000 Euro.