Notaufnahme: Wenn Kinder ganz schnell Hilfe brauchen

Aktuell gibt es fast 190 Aufnahmen pro Jahr. Im Gründungsjahr der Einrichtung waren es lediglich 60.

Wuppertal. Als die Kindernotaufnahme vor 20 Jahren gegründet wurde, war das Projekt hochgradig umstritten. Jetzt ist unstrittig, dass dieses mit Profis ausgestattete zentrale Instrument nötig war, um Kindern, die zu Hause akut von Gewalt, sexuellen Übergriffen oder Vernachlässigung bedroht sind, eine Anlaufstelle zu bieten.

Eine Zahl, die das belegt: Im Gründungsjahr gab es rund 60 Aufnahmen, mittlerweile sind es bereits 190. Und wie Barbara Reinke von den Kinder- und Jugendwohngruppen berichtet, sind es immer häufiger Geschwisterkonstellationen, die gleich mit beispielsweise fünf Kindern auf einmal aufgenommen werden müssen. Ein Unterfangen, das die Kindernotaufnahme nicht nur wegen der hochbelasteten Situation der bis zu 14-jährigen Kinder an den Rand ihrer Möglichkeiten bringt.

Aktuell beherbergt die Einrichtung seit Monaten unter anderem einige Geschwisterkinder, für die aufgrund ungeklärter persönlicher Rechtssituation noch kein weiterer Werdegang ins Rollen gebracht werden konnte. Grundsätzlich jedoch — so ein Bericht von 2010 — kann der größte Teil der Kinder nach der Entlassung in das elterliche Zuhause zurückkehren. Im vergangenen Jahr waren das 127 von 184 Kindern. Für 50 Kinder mussten andere Jugendhilfeangebote her.

Die Kindernotaufnahme ist ein Rund-um-die-Uhr-Betrieb und bei den Kinder- und Jugendwohngruppen angesiedelt. Jeder Hilfesuchende kann sich unter Ruf 563 2154, Fax 747 2580 oder per E-Mail (kindernotaufnahme@kiju.de) an die Einrichtung wenden. Ein Freundeskreis unterstützt die Notaufnahme seit 1993.