Meinung Notruf in Wuppertal wird oft blockiert: 110 - ist eine große Nummer

Meinung | Wuppertal · Vor jedem Anruf bei Polizei oder Feuerwehr sollte man sich die Frage stellen, ist das ein echter Notfall? Denn im Zweifel behindert man Menschen, die wirklich Hilfe benötigen.

Daniel Neukirchen

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wer kennt nicht die Fabel vom Hirtenjungen und dem Wolf. Der Kleine schlug so oft falschen Alarm, bis ihm die Dorfbewohner nicht mehr glaubten, als der Wolf dann wirklich kam und die Schafherde verschlang.

Falsche oder unnötige Notrufe bei Polizei und Feuerwehr haben einen ähnlich negativen Effekt. Zwar werden die Helfer Ihren Notfall niemals anzweifeln, so wie in der Fabel. In der echten Welt ist es aber so: Bei zu vielen Notrufen zweiter Klasse kommt am Ende der echte Notfall nicht mehr rechtzeitig an. Vor jedem Anruf bei den Nummern 110 und 112 sollten sich Bürger daher die wichtige Frage stellen: Ist das ein echter Notfall? Oder geht gerade nur bei mir die innere Sirene an?

Es ist ja verständlich: Wenn mein Nachbar im Mehrfamilienhaus um Mitternacht die E-Gitarre voll aufdreht, dann fühle ich mich, der unbedingt schlafen muss, unfassbar betroffen. Aber hier geht es nicht um Leib und Leben. Die Polizei ist rund um die Uhr über das Amt zu erreichen. Dort ist der Anruf mit der Ruhestörung goldrichtig. Die 110 ist dafür eine Nummer zu groß.