Pina-Bausch-Zentrum „Bessere Botschafter kann es nicht geben“
Wuppertal · Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen bekennt sich zum Pina-Bausch-Zentrum.
In der jüngsten Mitgliederversammlung des Fördervereins Pina Bausch Zentrum hat sich Nordrhein-Westfalens Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen, am Montag noch einmal mit Nachdruck zum Pina Bausch Zentrum an der Kluse bekannt. Es soll im geschlossenen Schauspielhaus entstehen und außer dem Tanzensemble das Pina Bausch Archiv und eine Begegnungsstätte sowie eine internationale Tanzproduktion beherbergen. Die Umbaukosten sind gedeckt. Offen ist die Frage, wer die Betriebskosten aufbringt. Bisher beteiligt sich das Land an den Kosten des Ensemles. Ziel ist, dass in Zukunft auch der Bund jedes Jahr einen festen Betrag übernimmt. Darüber steht eine Einigung noch aus. Dauerhafte Förderung durch das Bundeskultusministerium ist nicht üblich.
Für Pfeiffer-Poensgen (parteilos) steht außer Frage, dass das Erbe von Pina Bausch und deren bahnbrechende Arbeit am modernen Tanz zu den weltweit wirkenden Glanzlichtern deutscher Kultur gehören. „Durch Pina Bausch hat sich die darstellende Kunst verändert“, sagte die Ministerin. Das werde international wahrgenommen. „Bessere Botschafter kann es nicht geben.“ Pina Bausch sei sehr wahrscheinlich die deutsche Künstlerin, die weltweit am bekanntesten sei.
Pfeiffer-Poensgen plädierte in Anlehnung an die Kulturentwicklung in den neuen Bundesländern für kulturelle Leuchttürme in NRW, um die herum sich weitere Kultur entwickeln solle. „Das Pina Bausch Zentrum wäre dann einer dieser Leuchttürme.“ Es sei jetzt schon ein Schwerpunkt der kulturpolitischen Arbeit der Landesregierung.
Bis das Zentrum an der Kluse tatsächlich eröffnet wird, gehen mindestens noch sieben Jahre ins Land. Bis dahin wird das weltweit ungebrochen stark nachgefragte Tanzensemble im Opernhaus zu Gast sein. Und die neue Intendantin Bettina Wagner-Bergelt kündigte an, dass sich daran auch mit der möglichen neuen Spielstätte nichts ändern werde. „Das eine Haus schließt das andere nicht aus“, sagte sie. Das Stück „Sacre du Printemps“ sei mit Orchester aufgeführt worden. „Und dahinter wollen wir nicht mehr zurückfallen.“
Unterdessen laufen die Vorarbeiten für dem Umbau. Uwe Flunckert, der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, ließ sich von den Mitgliedern des Fördervereins dahingehend ein wenig in die Karten schauen, dass er ankündigte, das Schauspielhaus öffnen zu wollen. So wie es jetzt sei, wirke es nicht einladend. „Innen ist alles auf einer Ebene, es ist ein demokratisches Gebäude. Aber erst, wenn man drin ist.“