Oberbarmen. Parkplätze auf der Straße statt auf dem Gehweg
Oberbarmen. · Bezirksvertretung Oberbarmen änderte Antrag zur Legalisierung von Gehwegparken in der Marienburg- und der Hermannstraße.
Das Gehwehgparken auf der Marienburg- und der Hermannstraße legalisieren wollte die CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Oberbarmen und stellte einen entsprechenden Antrag. An der Marienburger Straße solle auf der westlichen Seite das eingeschränkte Halteverbot aufgehoben, auf der östlichen Seite das ohnehin dort stattfindende Gehwegparken durch entsprechende Schilder erlaubt werden.
Ebenso forderte die Fraktion, auf dem oberen Teil der Hermannstraße von Kreuzstraße bis Hausnummer 39 auf beiden Seiten das Gehwegparken durch Schilder und Markierungen zu erlauben. Auf dem übrigen Teil der Straße sei das halbseitige Parken bereits möglich, daher sei nicht zu verstehen, warum es im oberen Teil nicht erlaubt sein solle, war die Begründung der Partei. Für die Marienburgstraße, argumentierten sie, sei das eingeschränkte Halteverbot eingerichtet worden, um den Lieferverkehr für die einstige Fabrik Königsberger Höfe zu ermöglichen. Das werde nicht mehr gebraucht, daher könnte das Parken erlaubt werden.
Gegenrede dazu gab es von Thorsten Niebuhr, der mit anderen Bürgern einen Bürgerantrag gestellt hat. Bezirksbürgermeisterin Chistel Simon hatte ihn deshalb direkt in die Sitzung am Dienstag geladen. „Mein Anliegen ist es, die Belange der Fußgänger ins Bewusstsein zu rücken“, betonte er.
Auf der Straße gibt es Platz,
der bislang nicht genutzt wird
Und erläuterte mit einer Präsentation zunächst, dass ein Gehweg eine Mindestbreite von zwei Metern brauche, damit zwei Fußgänger, unter anderem Eltern mit Kindern, nebeneinander hergehen können. Besser noch sei eine Breite von 2,40 Metern. An vielen Stellen sei das in Wuppertal nicht mehr der Fall, weil Teile des Gehwegs zum Parken genutzt werden.
„Wir als Familie müssen oft im Gänsemarsch zum Einkaufen gehen“, machte er deutlich. Autofahrer könnten sich mit ihrem Beifahrer unterhalten. „Meine Frau und ich können das nicht.“ An der Hermannstraße sei der Gehweg 2,30 Meter breit, sollte daher nicht weiter durch parkende Autos eingeschränkt werden. Stattdessen sei noch Platz auf der Straße, einer Einbahnstraße, der nicht genutzt werde. Sein Vorschlag: „Wir könnten uns vorstellen, dass auf einer Seite nur auf der Straße, auf der anderen Seite halbseitig geparkt wird.“
Auf der Fahrbahn der Marienburger Straße sei sogar noch mehr Platz, da könnte sogar auf beiden Seiten auf der Straße geparkt werden. Das könne zwar auf etwa 50 Metern eng für den Begegnungsverkehr werden. Wenn dort Autos warten müssten, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen, würde der Verkehr entschleunigt, was für ein Wohngebiet hilfreich sei.
Burkhard Rücker (CDU) hatte zunächst Zweifel. „Die Frage ist, wohin mit den Fahrzeugen?“ In Oberbarmen gebe es 46 000 Einwohner und 20 000 zugelassene Fahrzeuge. Thorsten Niebuhr machte deutlich, dass keine Parkplätze wegfallen sollen, sondern nur auf die Straße statt teilweise auf dem Gehweg markiert werden sollen. Auf der Schloßstraße sei das erfolgreich eingeführt worden. Dort reichten 3,50 Meter verbliebene Straßenbreite aus.
Susanne Fingscheid (Grüne) lobte den Bürgerantrag. „Wir haben eine ungerechte Verteilung von Verkehrsflächen, Autos sind privilegiert.“ Die Verkehrswende könne gelingen, wenn der Raum gerechter verteilt werde. Sie schlug vor, beide Anträge als Prüfaufträge an die Verwaltung zu formulieren, bei denen der Bürgerantrag berücksichtigt werden sollte. Dem stimmten alle Fraktionen zu.