Wuppertaler SV gegen Fortuna U23 Ex-WSV-Stürmer Hagemann spricht von Sechs-Punkte-Spiel
Wuppertal/Düsseldorf · Der Ex-WSV-Stürmer Kevin Hagemann kommt am Samstag mit Fortuna Düsseldorfs U23 und freut sich aufs Wiedersehen.
Für Kevin Hagemann ist es am Samstag eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte, wenn er mit der U 23 von Fortuna Düsseldorf beim Wuppertaler SV im Stadion am Zoo antritt (14 Uhr). „Ich freue mich riesig darauf und habe mich schon geärgert, dass es so spät im Jahr stattfindet und ich so lange darauf warten musste, die alten Bekannten und auch die Fans wiederzusehen“, versichert der 29 Jahre alte Außenstürmer. Zu einigen Spielern wie Semir Saric und Tjorben Uphoff hält er noch regelmäßigen Kontakt. „Man tauscht sich natürlich auch über die Spiele aus“, so Hagemann. Die waren zumindest ergebnistechnisch für beide Teams zuletzt nicht so erfreulich, so dass das Wiedersehen am Samstag sportlich ein Duell gegen den Abstieg ist. „Klar, da muss man nicht drumherumreden, es wäre naiv zu sagen, dass man in der Tabelle nicht nach unten schauen muss. Dass ist ein Sechs-Punkte-Spiel um den Klassenerhalt“, gibt sich der Ennepetaler realistisch.
Eigentlich habe seine Mannschaft zuletzt sehr stabil gespielt und auch gegen die Großen wie Rödinghausen oder RWO gut mitgehalten, nur habe sich das zu wenig in Punkten ausgedrückt. So wie jüngst beim 0:1 gegen Lotte, bei dem Kevin Hagemann erst nach der Halbzeit eingewechselt wurde. Zuschauer auf der Tribüne war am Samstag auch WSV-Sportdirektor Karsten Hutwelker, der Hagemanns eigentlich noch laufenden Vertrag beim WSV im Sommer aus finanziellen Gründen nicht erfüllen konnte, so dass es schließlich zum Wechsel nach Düsseldorf kam, weil man sich nicht einigen konnte.
Beide Vereine möchte Hagemann nicht vergleichen. „So schöne Zeiten wie ich in Wuppertal hatte, habe ich jetzt auch hier. Die Liga ist ja die gleiche und es macht nach wie vor viel Spaß.“ Es sei allerdings eine andere Herausforderung, da er nun als einer der wenigen älteren Spieler versuche, mehr Verantwortung zu übernehmen. Neben Max Wegner (30) und Fortuna-Ikone Andreas Lambertz (35), der mittrainiert, bisher aber nur einmal kurz eingewechselt wurde, ist der 29-Jährige der Älteste im Team. „Wir haben aber eine sehr gute Mischung aus ganz jungen Spielern, Leuten dazwischen wie Tim Oberdorf (23) oder Leander Goralski (25) und eben Erfahrenen, zu denen ich auch Co-Trainer Lukas Sinkiewicz zähle“, findet er. Auch der Ansatz von Trainer Nicolas Michaty, der Wert darauf lege, wenn möglich spielerische Lösungen zu finden und das Lenkrad im Spiel in der Hand zu haben, gefalle ihm. Mit seiner persönlichen Bilanz von 14 Einsätzen und drei Toren ist Hagemann halbwegs zufrieden: „Mehr geht immer“, sagt er, spielt, wie beim WSV, meist offensiv über die linke Seite.
Mehr geworden ist auch die Strecke zum Training. „Wenn ich jetzt am Sonnborner Kreuz bin, habe ich gerade die Hälfte“, rechnet er lachend vor. Das sei aber deshalb erträglich, weil er mit dem Ex-Sprockhöveler Tim Oberdorf, der in Gevelsberg wohnt, und Leander Goralski aus Haan eine Fahrgemeinschaft bildet. Die Vormittagseinheiten, die meist zwei Mal in der Woche angesetzt sind, kann er aus beruflichen Gründen – er hat weiter eine verantwortungsvolle Tätigkeit beim Ennepetaler Automobilzulieferer Febi – nicht wahrnehmen, nachmittags um 16.15 Uhr ist er aber immer zur Stelle. „Das passt“ sagt er und ist natürlich von der Infrastruktur auf den Trainingsplätzen neben der Merkur Spiel-Arena begeistert. „Wie die Profis haben wir da einen eigenen Platz, für den Winter gibt es auch einen beheizten Kunstrasen und die Möglichkeit, in die Leichtathletikhalle auszuweichen.“
Nur die Zuschauerzahl sei natürlich geringer als beim WSV. Der Schnitt am Flinger Broich liegt bei nur 377. Auch deshalb freut sich Kevin Hagemann auf den Samstag und hofft auf viele Zuschauer, bei denen er noch bestens in Erinnerung ist. gh