Kreativer Protest Ein Tanz-Flashmob gegen Gewalt an Frauen

Elberfeld. · Wuppertaler setzen auf dem Kirchplatz im Stadtzentrum ein kreatives Zeichen.

Mit Trommeln und Trillerpfeifen machten die Flashmob-Teilnehmer auf ihr Thema aufmerksam.

Foto: Fischer, Andreas

Wuppertaler Schulen, Gruppen und Vereine haben am Freitag auf dem Platz vor der Citykirche einen kreativen Protest gegen Gewalt an Frauen inszeniert. Die Gleichstellungsstelle für Mann und Frau der Stadt Wuppertal hatte zur Teilnahme am Tanz-Flashmob aufgerufen, um somit einen Teil zur weltweiten Aktion „One Billion Rising“ beizutragen. Der Name bezieht sich auf eine UN-Statistik, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung wird. Das ist rund ein Drittel aller Frauen weltweit – und damit insgesamt eine Milliarde Frauen. Das fröhliche, freie Tanzen im öffentlichen Raum soll einen Kontrastpunkt setzen: Es steht für Stärke, Kraft und Solidarität, für Freiheit statt Ohnmacht. Die weltweite Kampagne gibt es bereits seit 2012, mittlerweile beteiligen sich über 190 Länder mit tausenden von Veranstaltungen.

Ein Blick auf die Statistik für Wuppertal zeigt, wie notwendig der Protest ist: Im vergangenen Jahr haben 128 Personen im Frauenhaus Wuppertal gelebt, die Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt und Stalking erhielt im gleichen Jahr 267 Benachrichtigungen von der Polizei nach Einsätzen, davon 200 wegen Wohnungsverweisungen und 67 Einsätze wegen häuslicher Gewalt. Hinzu kommen acht Selbstmelderinnen nach Polizeieinsätzen. Insgesamt wurden 2019 416 Frauen wegen häuslicher Gewalt und Stalking beraten, fanden 1019 Beratungskontakte statt.

Und auch die Frauenberatung und Selbsthilfe meldet hohe Zahlen: 358 Frauen und Mädchen wurden im vergangenen Jahr aufgrund sexualisierter Gewalt beraten, davon 42 wegen Vergewaltigung, in 13 Fällen wegen aktuellen Missbrauchs, in 93 Fällen wegen zurückliegendem Missbrauch. 241 Frauen und Mädchen wurden 2019 wegen psychischer und physischer Gewalt beraten, 24 davon wegen Bedrohung. Red