Online-City: Händler glauben an den Erfolg des Projektes

Nach Auslaufen der Förderung für die Plattform will der Verein Talmarkt das Internetportal für Geschäfte in Wuppertal betreiben.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Förderung für das Projekt Online City Wuppertal läuft Ende des Monats aus. Aber das Projekt läuft weiter: 25 Einzelhändler haben sich im Frühjahr zum Verein Talmarkt — Online City Wuppertal zusammengeschlossen, mehr wollen mitmachen. „Das ist eine unglaublich positive Botschaft“, sagt Markus Kuhnke, Inhaber des Vohwinkeler Süßwarengeschäfts Naschkatzenparadies und zweiter Vorsitzender des Vereins erfreut.

Den Einzelhandel vor Ort und den Handel im Internet zusammenzubringen, war das Ziel des zweijährigen Projekts Online City, gefördert mit Bundesmitteln. In Seminaren lernten Inhaber von Mode- und Schmuckgeschäften, Buch- und Schreibwarenhändler, wie sie ihr Angebot im Internet an Kunden bringen können.

Daraus entstand die gemeinsame Internet-Plattform namens Talmarkt. Heute stellen dort 51 Wuppertaler Händler sich selbst und ihre Waren vor, die meisten bieten zugleich einen Verkauf über das Internet an.

Das sind zwar nicht so viele Händler, wie das Projekt angestrebt hatte. „Aber das online verfügbare Angebot werde ständig größer, betont Projektmanagerin Christiane ten Eicken. „Durch die Partnerschaft mit Datenbanken wächst es noch weiter.“ So könnten Kunden demnächst in diesen Datenbanken zum Beispiel in Büchern stöbern, bevor sie bei einem Händler bestellen. Besonderer Service ist die Lieferung noch am gleichen Tag innerhalb Wuppertals.

Das soll alles mit einem Relaunch der Internetseite wie bisher weiter laufen. Der Verein will sich auch um eine weitere Förderung bewerben, sie Mitglieder sind zuversichtlich, dass sie das Geld erhalten. „Wir könnten auch ohne, dann können wir nicht ganz so große Schritte machen“, betont der Vereinsvorsitzende Peter Bothmann vom Weinhaus Boda. Ihm ist wichtig, dass sie „eine starke Händlergemeinschaft“ werden. Er ist sich sicher dass sie weitere Mitglieder gewinnen werden, „wenn wir den Händlern klar machen, dass man in der Gemeinschaft stark ist“. Der Einzelhandel müsse sich im Internet sichtbar sein.

Nicht weiterlaufen wird das Talkontor. In dem Ladenlokal in der Rathaus-Galerie stellen noch bis Ende September beteiligte Händler ihre Ware aus. Doch Miete und Personal kann der Verein nicht mehr tragen.

Er will künftig mehr Geld für Marketing ausgeben. „Wir haben zahlreiche Ideen“, betont Peter Bothmann. Christiane ten Eicken wird weiter die Aktivitäten koordinieren. „Sie ist ja mit Herzblut dabei“, lobt Markus Kuhnke.

Er ist begeistert von der Internet-Plattform, die sein Geschäft bekannter gemacht habe: „Ich habe im vergangenen Jahr zehn Prozent mehr Umsatz gemacht, in diesem Jahr bisher noch einmal elf Prozent“, berichtet er erfreut. „Kunden kommen mit dem Smartphone in mein Geschäft und zeigen mir, welches Produkt sie wollen. Das ist der Knaller!“ Er kann nicht verstehen, dass nicht mehr Einzelhändler mitmachen, denn er ist überzeugt: „Die Leute wollen regional einkaufen. Wir müssen sie nur auf ihrem Sofa abholen.“ Er habe schon Pakete nach Berlin und München, nach Österreich und in die Schweiz verschickt.

Die größere Bekanntheit ist es auch, die Tanja Grotzke, Inhaberin der Vohwinkeler Boutique Studio S. für Online City einnimmt. Sie hat ebenfalls neue Kunden gewonnen und schon Pakete nach Österreich verschickt. Gerade ist sie in größere Räume an der Kaiserstraße 12 umgezogen. Und sie schätzt das Miteinander: „Ich finde den Zusammenhalt auch zwischen den Stadtteilen toll.“