„Orange Mappe“ soll jungen Eltern den Weg weisen

Stadt legt Hilfsangebot für Kinder mit erhöhtem Förderungsbedarf vor. Publikation soll bei medizinischer Versorgung des Nachwuchses helfen.

„Orange Mappe“ soll jungen Eltern den Weg weisen
Foto: S. Fries

Die „Orange Mappe“ hat rund 20 Seiten und soll jungen Familien, deren Babys unter gesundheitlichen Problemen leiden und die eine besondere Förderung brauchen, Hilfe im Alltag und bei der medizinischen Versorgung des Nachwuchses bieten. Unter Federführung des städtischen Familienbüros ist der Din A4-große Ordner entstanden, in einer ersten Auflage von zunächst 100 steht er ab sofort für betroffene Familien bereit.

„Das ist ein Gemeinschaftsprojekt, das Familien mit Kindern helfen soll, die zu früh geboren wurden“, sagte Sozialdezernent Stefan Kühn gestern bei der Vorstellung der Mappe im Helios-Klinikum. Gerade solche Familien hätten nach der Geburt ihres Kindes „ganz viel zu organisieren“ und seien deshalb für eine solche Handreichung dankbar.

Entwickelt wurde die „Orange Mappe“ vom Familienbüro der Stadt, dem Sozialpädiatrischen Zentrum des Helios-Klinikums, der Interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle „Cura“ sowie dem Netzwerk Frühe Hilfen Wuppertal. Vorbild war ein Projekt aus Sinsheim. Unterstützt hat das Vorhaben in Wuppertal der ehemalige Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums, Peter Borusia; die finanzielle Förderung übernahm die Wagner-Stiftung.

„In den Mappen können die Eltern alles exakt eintragen. Das ermöglicht eine Orientierung schon im frühen Lebensalter des Kindes“, sagte die kommissarische Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums, Sabine Cagnoli. So können etwa die Behandlungen und die verabreichten Medikamente in der Mappe notiert werden. Das gelbe Kinder-Untersuchungsheft, das die Eltern nach der Geburt des Kindes erhalten, kann dort ebenso verwahrt werden wie der Impfausweis.

Auch eine Liste mit Adressen von Einrichtungen und Personen, die für die Entwicklung des Kindes wichtig sind, ist in dem Ordner zu finden. Da sich die Mappe auch an Familien mit Migrationshintergrund richtet, gibt es Erläuterungen in acht Sprachen — darunter Türkisch und Arabisch.

Nach Angaben von Elke Stapff vom Familienbüro der Stadt bietet die neue Mappe eine wichtige Lotsenfunktion. Oft erlebe man, dass die Eltern die Unterlagen „in Schuhkartons oder Plastiktüten“ mitbrächten. „Da geht dann oft viel Zeit für die Beratung verloren“, bedauerte Stapff. Die „Orange Mappe“ sei eine Ergänzung zu den bereits vorhandenen Informationen für junge Familien in Wuppertal.

Nach Abschluss der Anlaufphase soll das Projekt bewertet werden. In Wuppertal gibt es pro Jahr etwa 50 Geburten von Kindern mit einem erhöhten Förderungsbedarf. Das sind laut von Kühn etwa 1,5 Prozent aller in einem Jahr in Wuppertal geborenen Kinder.

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