Ordnungsamt: Schwarzarbeit mit Schrott: Neun Familien unter Verdacht

18 Personen sollen gearbeitet, aber staatliche Leistungen kassiert haben.

<strong>Wuppertal. Schon im November 2007 standen ein 44 Jahre alter Ex-Jugoslawe und sein Sohn (25) in Verdacht, mindestens seit eineinhalb Jahren als Schrotthändler tätig zu sein, gleichzeitig aber Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehungsweise Arbeitslosengeld II bezogen zu haben (die WZ berichtete). Das Ordnungsamt ermittelte weiter und wurde prompt fündig: Neun Familien stehen mittlerweile auf der Scharzarbeitsliste. 18 Personen im Alter von 17 bis 57 Jahren sollen mit Schrott gehandelt, ergo gearbeitet, gleichzeitig aber Sozialleistungen beziehungsweise Arbeitslosengeld erhalten haben. Derzeit ist von einem hohen fünfstelligen Betrag auszugehen, den die Familienclans zu Unrecht kassiert haben sollen.

Anzeigen wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Steuerhinterziehung

Das städtische Team zur Bekämpfung der Schwarzarbeit konnte den neun Familien seit Mitte 2006 Nettoumsätze in Höhe von 350000 Euro nachweisen - das Geld wurde offensichtlich mit Schrott verdient. Den Familien steht jetzt eine Anzeigenflut bevor - unter anderem wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges und der Steuerhinterziehung. Außerdem wird die Stadt die zu Unrecht geleisteten Zahlungen zurückfordern.

Eine anonyme Anzeige hatte vor Monaten den Stein ins Rollen gebracht. Nach Befragung eines Schrotthändlers kam das Ordnungsamt nach und nach auf die neun Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien. Viele der Familienmitglieder sind bei der Stadt längst aktenkundig: Sie wurden bereits zum Teil mehrfach als Sperrmüll-Fledderer erwischt.

Mit dem Schrottverdienst und der staatlichen Stütze ließ es sich offenbar gut leben. Jener 44 Jahre alte Vater und sein Sohn sollen sich für ihren fahrenden Schrotthandel unter anderem zwei Transporter und einen Van zugelegt haben.