Ortskerne bleiben bald historisch

Drei Quartiere sollen noch Denkmalbereichssatzungen erhalten.

Wuppertal. Der Ortskern von Cronenberg soll in absehbarer Zeit das erhalten, was das Zoo-Viertel schon seit 2004 hat, Beyenburg-Mitte bald erhält und worauf das Briller Viertel wohl noch lange warten muss: eine Denkmalbereichssatzung. Mit dieser Satzung soll erreicht werden, dass über die Denkmaleigenschaft von Einzelbauten hinaus das Stadtviertel in seinem historischen und gestalterischen Gesamtzusammenhang erhalten bleibt.

Doch gut Ding will Weile haben. „Gerade wurde die Bestandsaufnahme in Cronenberg abgeschlossen“, erklärt Jochen Braun, Abteilungsleiter Bauen und Wohnen bei der Stadt. Dabei seien alle Denkmale in Cronenberg-Mitte von Sachverständigen der Unteren Denkmalbehörde und des Rheinischen Amtes für Denkmalschutz in Augenschein genommen, aber auch in den historischen Zusammenhang gesetzt worden. „Dabei wird beispielsweise recherchiert, was früher neben dem Denkmal war. Man versucht, sich dem Ort durch die historische Brille zu nähern“, verdeutlicht Braun. Wegen der rechercheintensiven Vorgehensweise und der hohen Arbeitsbelastung in den Fachteams habe das einige Jahre gedauert.

Wie lange der nächste Schritt in Anspruch nimmt, nämlich den Entwurf für eine Denkmalbereichssatzung zu entwickeln, kann der Bau-Experte nicht sagen. Denn dafür müssen ein Plan und ein Text entwickelt werden. Liegt dieser Entwurf vor, wird er der Öffentlichkeit präsentiert.

Nimmt man Beyenburg als Maßstab dafür, wie lange so ein Verfahren dauert, könnten noch weitere Jahre bis zur Offenlegung und dann zur Umsetzung vergehen. Denn schon im November 1990 hatte der Rat entscheiden, dass es eine Denkmalbereichsatzung für Beyenburg geben soll. 20 Jahre später, also 2010, konnte der Rat diese beschließen. In Kraft getreten ist sie aber bis heute nicht. Laut Auskunft von Jochen Braun habe es bei der Ausschreibung im Amtsblatt einen Fehler gegeben, weswegen sie dort ein weiteres Mal veröffentlicht werden muss.

Doch immerhin ist eine Denkmalbereichssatzung für Cronenberg schon in Planung. Da sieht es fürs Briller Viertel, das ebenfalls über viele Denkmale verfügt, ganz anders aus. Dort soll — gemäß Ratsbeschluss — erst nach der Satzung für Cronenberg eine erarbeitet werden.

Ursula Abé, Bezirksbürgermeisterin von Cronenberg, wünscht sich, dass für den Bereich „Hütte“ möglichst bald die Satzung kommt. „Das Problem ist, dass wir viele Denkmale haben und freie Grundstücke zwischen Denkmalen vielleicht für Neubauten genutzt werden, die dort nicht hinpassen.“

Für den historischen Kern von Cronenberg, der unterhalb der alten reformierten Kirche liegt, gelte das besonds. Akuten Handlungsbedarf sieht Ursula Abé aber nicht. „Derzeit gibt es nur ein freies Grundstück neben der alten Borner Schule.“ Diesbezüglich seien sich Stadt und BV aber einig, dass dort nichts gebaut würde.