Verkehr Ortskernplanung: Keine Mittel für Cronenberg bis 2024

Wuppertal · Kämmerer Johannes Slawig weist auf die Priorisierung von Schulen und Kitas im Haushalt hin.

In der Cronenberger Innenstadt bleibt erstmal alles beim Alten. Der Bürger- und Heimatverein ist verärgert.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Für Cronenbergs Ortskernplanung wird es auch mittelfristig keine Investition von der Stadt geben. In der aktuellen Haushaltsplanung bis 2024 tauchen Planungsgelder fürs „Dorp“ nicht auf. Die Bezirksvertretung Cronenberg hatte in ihrer Sitzung im Juni 2018 von der Verwaltung gefordert, Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen. Der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein hatte Hoffnung, dass das nötige Geld vielleicht in den Haushalt 2020/21 eingestellt wird.

Doch der aktuelle Sachstand ist für den Stadtteil ernüchternd. Kämmerer Johannes Slawig machte im Gespräch mit der WZ deutlich, dass Cronenberg im Haushalt keine Priorität hat: „Wir haben viel Handlungsbedarf bei Kitas und Schulen.“ Zudem gebe es etwa durch das Förderprogramm „Soziale Stadt“ andere Stadtteile, die in den Haushalten der kommenden Jahre im Fokus stehen, eben weil dort hohe Zuschüsse winken. In Stadtteilen wie Wichlinghausen, Oberbarmen oder dem Mirker Quartier soll sich viel bewegen. Aber Cronenberg? „Wir versuchen immer wieder Fördergelder auch für Cronenberg zu bekommen. Bislang ist das aber nicht der Fall“, sagt Slawig.

Auf die Jagd nach öffentlichen Geldern hat sich der Heimat- und Bürgerverein inzwischen selbst gemacht. Wie die WZ berichtete, haben die Ehrenamtler bereits Geld beim Heimatministerium für den Umbau des Platzes vor der reformierten Kirche beantragt. An dieser Stelle macht Kämmerer Johannes Slawig ein Zugeständnis für Cronenberg: „Sollte es für den Kirchplatz Fördergelder geben, wäre die Stadt bereit, einen Eigenanteil von maximal 50 Prozent zu tragen.“

Stadt würde 50 000 Euro in die
Denkmalschutzsatzung stecken

Ein weiterer kleinerer Lichtblick: Laut Slawig soll sich auch etwas beim Thema Denkmalschutzsatzung für Cronenberg tun. Diese wird seit Jahren aus dem Stadtteil gefördert. Der Kämmerer sagt: „Wenn die Fachverwaltung das beantragt, könnten wir noch 2019 rund 50 000 Euro für eine Vergabe an externe Planer bereitstellen.“ Der große Wurf für Cronenberg wird aber wohl vorerst ausbleiben. Es sei denn, so der Kämmerer, der Rat beantragt das Einstellen der zusätzlichen Mittel für Cronenberg, die dann aber an anderer Stelle gekürzt werden müssten. Das sieht Slawig bei einem Haushalt, der so „auf Kante genäht“ ist, nicht.

Rolf Tesche, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins, ist angesichts solcher Aussichten für seinen Stadtteil sauer: „Ich bin bei dem Thema auf Krawall gebürstet. Wir müssen da in Cronenberg auf die Straße gehen und Druck machen.“ Es sei frustrierend, wenn durch viele engagierte Bürger, auch von der Initaitve „Cronenberg will mehr“ von langer Hand geplant und vorbereitet werde und am Ende sei der Stadtteil wieder keinen Schritt weiter. Die Aussicht auf eine Denkmalschutzsatzung sei zwar nett, jedoch helfe sie nicht dabei, den Stadtteil zu entwickeln, sondern sei nur die Grundlage, um Altbewährtes zu erhalten. „Im Grunde bringt uns das kein Stück weiter.“