Wuppertal Oskarstraße: Familie darf länger nicht in ihre Wohnung

Durchhängender Deckenbalken ließ Einsturzgefahr befürchten. Die übrigen Bewohner sind schon zurück.

Ein Zimmer im Haus an der Oskarstraße in Barmen ist noch versiegelt.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die meisten Bewohner der Oskarstraße 1 sind bereits wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Sie hatten das Haus an der Ecke zur B7 vergangenes Wochenende verlassen müssen, weil Einsturzgefahr befürchtet wurde: Ein Deckenbalken zwischen dem zweiten und dritten Stock des Altbaus bog sich gefährlich nach unten. Inzwischen ist er fachmännisch abgestützt.

Ursache ist Feuchtigkeit, die vom darüber liegenden Bad in den Boden eindrang und von dem alten Holz aufgesaugt wurde. Das erläutert Marc Walter vom städtischen Ressort Bauen und Wohnen. Der Vermieter hatte vorige Woche bereits Stützmaßnahmen begonnen, doch am vergangenen Sonntag waren die Bewohner so besorgt, dass sie das Ordnungsamt riefen. Die holte die Feuerwehr, die das Haus direkt räumen ließ. Sechs Familien kamen teils bei Verwandten und Freunden, teils in städtischen Unterkünften unter.

Inzwischen gibt es weitere Stützmaßnahmen, die ein Statiker kontrolliert hat. In der Folge konnten fast alle Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Ausnahme ist die Familie, von deren Badezimmer die Feuchtigkeit in die Zwischendecke geriet. „Wenn Bad und Küche nicht nutzbar sind, ist die Wohnung nicht nutzbar“, erklärt Marc Walter.

Familie Diab mit sechs Kindern zwischen acht und 16 Jahren muss deshalb weiter in der städtischen Unterkunft an der Hermannstraße in Wichlinghausen bleiben, bis die Schäden repariert sind. Beim WZ-Besuch an der Oskarstraße am Freitag haben sie gerade ein paar persönliche Gegenstände und Kleidung aus der Wohnung geholt. „Wir wissen nicht, wann wir zurück können“, sagt der Vater. Sohn Abdullah (13) berichtet, dass es in der Unterkunft eng ist. Drei Zimmer hätten sie dort: „Die sind ganz klein.“

In der zweiten Etage ist nur noch ein Zimmer der großen Wohnung von der Stadt versiegelt, direkt unter dem Bad der Nachbarn. Zwei Töchter der Familie mit fünf Kindern müssen nun eine Weile auf ihr Zimmer verzichten.

Marc Walter von der Stadt erklärt, der Vermieter müsse nun den Balken ersetzen und verhindern, dass erneut Wasser in den Boden eindringt. Die Balkenerneuerung sei nicht einfach, weil er bis in ein weiteres Zimmer reiche. Das sei handwerklich anspruchsvoll und werde wohl mehrere Wochen dauern. Am Ende müsse ein Statiker bestätigen, dass alles stabil ist, erst dann werde die Stadt die Wohnung und die betroffenen Räume wieder freigeben.

Familie Diab wünscht sich indessen eine bessere Unterkunft. Wer der Familie etwas anbieten möchte, kann sich melden unter