Outlet-Center in Remscheid: Noch sind viele Fragen offen

Anwohner und Bürger sorgen sich um Verkehr, Schmutz und andere Belastungen — und fordern Antworten.

Wuppertal/Remscheid. Das im Remscheider Stadtteil Lennep geplante Designer Outlet center (DOC) — das auch dem Wuppertaler Einzelhandel Kopfschmerzen bereitet — sorgt auch in Remscheid weiterhin für Diskussionen. Drei Stunden hatten Oberbürgermeisterin Beate Wilding und die mit dem Projekt befassten Gutachter den Bürgern Rede und Antwort gestanden. Fazit: Mit einigem Aufwand ist das DOC machbar — vieles ist aber noch nicht geklärt. Diese Fragen kamen von den Remscheidern:

Wie verändert sich die Qualität der Verkehrsknoten?

Laut Verkehrsplaner Dr. Frank Weiser werden alle untersuchten Kreuzungen zumindest eine ausreichende Qualität (entspricht der Schulnote 4) haben. Das ist nach seinen Angaben besser als jetzt. Einige Knoten wie die Trecknase haben aktuell nur eine mangelhafte (Note 5) oder gar ungenügende (Note 6) Qualität.

Ist auch angedacht, die Anreise per Bahn zu berücksichtigen?

Eine attraktive Bahn-Anbindung ergänzt laut Weiser die Planungen für den Ausbau der Straßen. Er hält es für denkbar, dass der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr über eine bessere Anbindung nachdenkt, wenn er einen Bedarf dafür erkennt.

Wie wird sich der zusätzliche Auto- Verkehr auf die Feinstaub-Belastung auswirken?

Dies steht laut Weiser noch nicht fest. Die Untersuchungen hierfür beginnen gerade erst.

Warum gibt es hierzu noch keine Erkenntnisse?

Um dies zu ermitteln, hätten die Experten zunächst das Verkehrsaufkommen ermitteln müssen. Weiser geht von täglich 2700 (an „normalen Werktagen“) bis 6000 zusätzlichen Autos (an viel besuchten Samstagen) aus.

Wie lange werden die einzelnen Besucher im DOC verweilen?

Laut Verkehrsplaner Weiser hat man sowohl bei den Verkehrs- als auch den Parkplatz-Planungen eine Verweildauer von durchschnittlich drei Stunden zugrunde gelegt.

Reichen die geplanten 2500 Parkplätze aus?

Der Verkehrsexperte hält diese Anzahl für ausreichend. Im Vergleich zu anderen Standorten sei diese Zahl sogar gut.

Sind für das Parkhaus und die Tiefgarage Parkgebühren angedacht?

Laut Weiser hat der Investor dies zunächst nicht vor. Er werde aber handeln, sollten diese Stellplätze von Autofahrern blockiert, die nicht das DOC besuchen. Für diesen Fall werde es wohl Parkgebühren-Gutscheine für DOC-Kunden geben.

Wie viele der Besucher werden die Lenneper Altstadt besuchen?

Dies lässt sich laut Einzelhandels-Gutachter Stefan Leistner noch nicht abschließend beantworten. Dies hänge vom Angebot in der Altstadt und der Art der Zuwegung dorthin ab.

Wie will es die Stadt schaffen, die Planungen bis zum Oktober abzuschließen?

Im Oktober soll nur der Kaufvertrag für die Grundstücke unterschrieben werden. Erst danach solle die gesamte Detailplanung abgearbeitet werden.

Warum kommt die Bürgerbeteiligung so kurz vor dieser Entscheidung?

Ein Kaufvertrag sei nicht automatisch eine Baugenehmigung, erklärte Oberbürgermeisterin Beate Wilding. Die Bürger hätten im Lauf des Verfahrens noch viele Einflussmöglichkeiten.