Pankaj Mishra doziert an der Bergischen Uni

Der Schriftsteller ist Inhaber der zweiten Dr. Jörg Mittelsten Scheid-Gastprofessur.

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Seine Bücher tragen Titel wie „Zeitalter des Zorns“ oder „Aus den Ruinen des Empire“. Sein zentrales Sujet: die politischen, sozioökonomischen und kulturellen Veränderungen der globalen Welt. Die Rede ist von Pankaj Mishra, indisch-englischer Schriftsteller, Essayist und Gesellschaftstheoretiker sowie — von April bis Juli 2018 — Inhaber der zweiten Dr. Jörg Mittelsten Scheid-Gastprofessur an der Bergischen Universität Wuppertal. Seine wissenschaftliche Heimat während dieser Zeit wird die Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften sein.

„Mit Pankaj Mishra dürfen wir einen herausragenden Intellektuellen mit internationalem Renommee in unseren Reihen begrüßen“, freut sich der Dekan, Prof. Dr. Peter Imbusch. „Seine Schriften und Themen bieten zahlreiche Ansatz- und Bezugspunkte zu unseren Fächern — angefangen bei seinem Blick auf die in die Sackgasse geratene Moderne bis zu seinen anregenden und provokanten Thesen zu Gegenwartsproblemen wie globalen Machtverschiebungen, Terrorismus und Gewalt.“

Geboren wurde Pankaj Mishra 1969 im nordindischen Jhansi. Sein Ökonomiestudium hat er an der University of Allahabad mit dem Bachelor-Grad abgeschlossen, den Master of Arts in Englischer Literatur an der Jawarharlal-Nehru-Universität in Neu-Delhi erlangt. Es folgten erste Schreibversuche und sozialkritische Analysen zu den sozialen und kulturellen Veränderungen Indiens im Kontext der voranschreitenden Globalisierung. Bekannt wurde er mit seinem Sachbuch „Butter Chicken in Ludhiana“ sowie als politischer Essayist für Zeitungen wie New York Times oder The Guardian und Magazine wie London Review of Books. Er hat hochdotierte internationale Literaturpreise bekommen und war Leipziger Buchpreisträger für europäische Verständigung.

Zum Austausch mit dem Schriftsteller sind interessierte Wuppertaler herzlich eingeladen: Während seiner Zeit an der Universität gewährt Pankaj Mishra in verschiedenen Veranstaltungsformaten Einblicke in seine Arbeit. Alle sind für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich. Am 18. April hält er unter dem Titel „Democracy in the Age of Anger“ von 17 bis 20 Uhr seine Antrittsvorlesung (Campus Grifflenberg, Gebäude K, Hörsaal 32). Am 26. April folgt die Stadt-Vorlesung „Resentment and Anger — Defining Features of the World in the 21st Century?“. Die Veranstaltung findet von 19 bis 22 Uhr in der Citykirche Elberfeld statt. Eine Fakultätsvorlesung mit dem Titel „Thinking of the West in the Post-Western World“ ist am 6. Juni von 17 bis 20 Uhr geplant (Campus Grifflenberg, Gebäude I, Hörsaal 26) sowie ein Workshop am 8. Juni zum Thema „The Remaking of Asia as a Global Challenge“. Am 14. Juni findet ein Autorengespräch statt.

Möglich ist der Aufenthalt des Schriftstellers in Wuppertal dank Dr. Dr. h.c. Jörg Mittelsten Scheid: Der Wuppertaler Unternehmer hatte der Universität anlässlich seines 80. Geburtstages 500 000 Euro zur Einrichtung einer Gastprofessur gestiftet. Sie soll über einen Zeitraum von zehn Jahren einmal jährlich und in jeder Fakultät einmal vergeben werden. Red