Parken in Wuppertal wird teurer und komplizierter
Die Stadt kassiert bald länger. Die Stadtteile sind betroffen. Abendtickets gibt es in Barmen und Elberfeld.
Wuppertal. Die Diskussion um die Brötchentaste ist vorbei; solche Luxus-Überlegungen über kostenfreies Kurzzeitparken für ganz schnelle Erledigungen stellt nicht nur wegen mangelnder Ausstattung mit der entsprechenden Technik, sondern vor allem angesichts der Haushaltskrise niemand mehr an. Statt dessen nimmt das Thema Parken Fahrt in eine ganz andere Richtung auf.
Satte 500.000 Euro will die Stadt jährlich mehr einnehmen, indem sie erstens die kostenpflichtige Parkzeit ausweitet und zweitens mehr städtische Parkflächen ausweist. Das heißt: Auch die Besucher der Innenstadtbereiche von Cronenberg, Langerfeld, Ronsdorf und Vohwinkel müssen sich vom lieb gewonnenen kostenlosen Parken verabschieden.
Außerdem ist das Parkgeld über die gewohnten Zeiten hinaus fällig. Die Parkraumbewirtschaftung wird um vier Stunden täglich ausgeweitet. Montags bis freitags künftig von 8 bis 20 und samstags von 8 bis 16Uhr.
Doch der Aufschrei des Einzelhandels bleibt bislang aus. Erika Osenberg von der Aktion V erwischt die Nachfrage gestern auf dem Weg zum Rathaus. Mit ihr im Auto: drei weitere Händler aus Vohwinkel. Drei Menschen - drei Meinungen. Einig sind sie sich nur darin, dass die Kunden wohl kaum Interesse daran haben werden, für das Parken im Stadtteil zu bezahlen, und dass das Parkgeld zu lange fällig ist.
Argumente gegen die kostenlose Parkscheiben-Regelung kamen vor einigen Monaten auch aus Ronsdorf. Zu häufig war beobachtet worden, wie Anlieger die Parkscheibe immer wieder um zwei Stunden vorstellten und Kunden so die Chance auf einen Parkplatz nahmen. Trotzdem ist die bewirtschaftete Tiefgarage alles andere als ausgelastet.
Rings um das Opernhaus und den Barmer Bahnhof spielen die Ronsdorfer Überlegungen aber ohnehin keine Rolle: Denn in Barmen gehen die Parkuhren anders - ganz anders. So plant die Stadt nicht nur, den bisherigen Park&Ride-Parkplatz (rund 30 Plätze) am Barmer Bahnhof aufzuwerten. Er soll auch bewirtschaftet werden. "Eine kostenlose Nutzung des Parkplatzes durch P&R-Kunden wird künftig nicht mehr möglich sein", heißt es. Für diese Kunden sind statt dessen gut 30 Plätze an der Wittensteinstraße eingerichtet.
Geplant ist für die mittlerweile kostenpflichtigen Parkplätze rings um das Opernhaus außerdem die Einführung besonderer Tickets, um zu verhindern, dass Besucher des Barmer Bahnhofs und des Opernhauses wegen Dauerparkern keinen Platz finden. Ähnliche Sondertickets sind auch für verschiedene städtische Parkplätze in Elberfeld vorgesehen.
Konkret heißt das: Für die Zeit zwischen 18 und 22 Uhr wird es an den Parkplätzen Barmer Bahnhof/Opernhaus, Opernhaus, Seitenstreifen Wittensteinstraße vor dem Opernhaus sowie Reisebushaltestelle Barmer Bahnhof Abendtickets im Wert von zwei Euro geben.
Tagestickets für je nach Lage drei oder vier Euro (bis 18Uhr) wird es an folgenden Parkplätzen geben: Engelsstraße und Parkstreifen Engelsstraße, Opernhaus, Seitenstreifen Wittensteinstraße, Barmer Bahnhof/Opernhaus, Reisebushaltestelle Bahnhof, Höhne sowie in Elberfeld an Harmoniestraße, Parkplatz Von der Heydt an Ohligsmühle, Auer Schulstraße, Immermannstaße, Südstraße, Parkpalette Am Johannisberg, Bundesallee/Alsenstraße.
Die grundsätzlichen Gebühren: Im Innenstadtbereich 50 Cent je angefangene 30 Minuten, im Kernbereich 50 Cent je 20 Minuten.